Grimme-Preis "switch reloaded" setzt sich gegen "Dschungelcamp" durch

Unterföhring · Dieses Spezial wird am Ende nicht mit einem Schokoladenbad gekrönt, sondern bekommt eine Trophäe aus solidem Metall verliehen: "switch reloaded - Das große ,Wetten, dass ..?' Spezial" gewinnt den Grimme-Preis in der Kategorie "Unterhaltung".

Die TV-Satire stehe für "intelligente und perfekt funktionierende Fernsehparodie", so die Jury-Begründung. Damit setzt sich die ProSieben-Comedy, die bereits eine Woche vor der Premiere von "Wetten, dass ..?" mit Markus Lanz im Oktober 2012 einen satirischen Blick auf die Show-Neuauflage warf, gegen acht andere nominierte Unterhaltungsformate durch. Darunter auch das "Dschungelcamp" und der Newcomer "Roche & Böhmermann".

ProSieben-Geschäftsführer Wolfgang Link: "Ich bin stolz, dass wir die Jury mit diesem äußerst humorvollen Blick auf die große Samstagsabend-Unterhaltung überzeugen konnten. Mein Dank und ein großes Lob gehen an alle Beteiligten vor und hinter der Kamera."

WDR räumt drei Preise ab

Der Westdeutschen Rundfunk räumt bei der 49. Verleihung des Grimme-Preise gleich drei Mal ab. Die Auszeichnung erhalten im Bereich Fiktion die Fernsehfilme "Der letzte schöne Tag"(WDR) und "Der Turm" (MDR/Degeto/BR/NDR/WDR/SWR/rbb). In der Kategorie Information und Kultur gewinnt die WDR-Dokumentation "Seelenvögel" (WDR).

Das Filmdrama "Der letzte schöne Tag" beschreibt die Situation einer Familie, die nach dem plötzlichen Selbstmord von Ehefrau und Mutter (Julia Koschitz) mit zurückgebliebenen Fragen und Selbstvorwürfen weiterleben muss. Thematisiert wird der Konflikt der Hinterbliebenen - zwischen Wut und Trauer. Mit Wotan Wilke Möhring (Ehemann und Vater Lars), Matilda Merkel (Tochter Maike) und Nick Julius Schuck (Sohn Piet) in den Hauptrollen. (Buch Dorothee Schön, Regie Johannes Fabrick). Hager Moss Film produzierte den Film im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (Redaktion Anke Krause und Götz Schmedes).

Der ARD-Zweiteiler "Der Turm" (Serien & Mehrteiler) erzählt vom Niedergang der DDR, von intellektuellem Stillstand, von einer Familie, die nach Nischen im realen Sozialismus sucht, aber immer wieder auf einen schmerzlichen Opportunismus zurückgeworfen wird (Redaktion Michael André).

"Seelenvögel" handelt von drei an Leukämie erkrankten Kindern, die sich mit dem Thema Tod auseinandersetzen müssen. Eine ungewöhnliche filmische Annährung an eine unvorstellbare Situation, in der nicht die Krankheit im Vordergrund steht, sondern die Suche nach der Kraft und Energie des Lebens (Redaktion Jutta Krug, Buch/Regie Thomas Riedelsheimer).

Jan Schomburg (Buch und Regie) erhält das Eberhard-Fechner-Förderstipendium der VG Bild-Kunst für den Fernsehfilm "Über uns das All" (WDR-KinoKoproduktion, Pandora Film Köln, Redaktion Andrea Hanke).

Eine lobenswerte Erwähnung der Jury des Sonderpreises Kultur des Landes NRW geht an die Produktion "WIR" (WDR/Planet Schule, Redaktion Ines Wortmann-Zienczyk).

(ots)
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