Weniger Zuschauer Superstar: "Schräger" Daniel ist raus

Köln (rpo). Die RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" hat ihren Paradiesvogel Daniel Küblböck verloren. Der war zwar enttäuscht, trug seine Abwahl am Samstag jedoch mit Fassung.

Der Spaßmacher aus dem bayerischen Eggenfelde traf den Ton bei der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" am Samstagabend vor 11,31 Millionen Zuschauern besser denn je. Und für seine zwei spritzigen Auftritte bescheinigte die vierköpfige Jury dem 17-Jährigen "ein super Entertainment". Dennoch wurde Daniel von den Zuschauern abgewählt. Sichtbar enttäuscht zeigte er sich doch als guter Verlierer. Er müsse wohl einsehen, dass er gegen die Stimme des smarten Alexander (19) und gegen die Musical- erfahrene Juliette (22) keine Chance hatte.

Die Talentshow, die diesmal unter dem Motto Filmmusik stand, brachte deutlich weniger Zuschauer vor die Fernsehschirme als bei der vergangenen Rekord-Sendung. Die Quote lag bei 36,2 Prozent, nach 40,3 Prozent am 8. Februar, wie ein RTL-Sprecher am Sonntag sagte. Bis zur Entscheidung in der Nacht drückten noch 8,9 Millionen Zuschauer weiter die Daumen (9,8 Millionen im Februar).

Alexander und Juliette kämpfen im Finale

Alexander und Juliette, die nun im Finale am 8. März um den Superstar-Titel singen werden, gehörten die Herzen der Fans. Der 19-Jährige Alex, im schwarzen Anzug mit weit geöffneten weißen Kragen, ließ seine Fans trotz hörbarer Erkältung mit "I believe I can fly" geradezu dahin schmelzen. Selbst Jury-Mitglied Thomas Bug, bekannt für seine markigen Kommentare, brachte es auf die kurze Lobes-Formel: "Du bist der Beste." Bei seinem zweiten Titel "You can leave your head on" musste der Sonnyboy aus dem westfälischen Sendenhorst zwar auch leise Kritik aus der Jury einstecken, doch seine Fans sahen das offenbar ganz anders.

Juliette, im eleganten schwarzen Kleid, glänzte mit "My heart will be on" aus dem Kino-Knüller "Titanic". Dabei war die 22-Jährige aus Stade ganz in ihrem Element, denn die ausgebildete Sängerin stand schon auf so mancher Musical-Bühne. "Perfekter Song, perfektes Outfit", befand Dieter Bohlen. Fehlerlos und stimmgewaltig gab die Norddeutsche später "Licence to kill" aus einem James-Bond-Streifen zum Besten - in einem silber-glitzenden Supermini. "Glamour pur", meinte da selbst der sonst so strenge Thomas Stein, der als Chef-Europa der Bertelsmann Music Group in der Jury sitzt.

Aber auch der bayerische Barde Daniel, dem zugeschrieben wird, er spalte die Nation in Fans und Gegner, hatte trotz Abwahl einen guten Tag. In einem Anzug mit pink-lila-farbenen Blumenmuster und mit einem Auftritt ganz nach seinem Motto "positive Energie" brachte er sein Publikum zum Lachen und Toben. Stein: "Du machst immer Spaß und Freude - und deshalb: Große Klasse!". Auch mit "Born to be wild" und Leder-Outfit gab der 17-jährige Kinderpfleger-Schüler sein Bestes, räkelte sich gar unter dem Jubel des Publikums im Kölner Coloneum mit imaginärer E-Gitarre auf dem Boden. Durch die Sendung führten Carsten Spengemann, der trotz "Ring-Affäre" weitermachen durfte, und Michelle Hunziker in einem Barbie-ähnlichen Kleid.

Händchen haltend auf der Bühne

Die Entscheidung erwarteten die drei Kandidaten Händchen haltend auf der Bühne. Während Alexander und Juliette weiter souverän und tapfer strahlten, begann Daniel nervös zu werden, grub seine Finger ins Ledersofa und zappelte mit den Füßen. Noch vor wenigen Sendungen war er regelrecht zusammengebrochen, als seine Liebings-Kandidatin Gracia ausgeschieden war. Doch diesmal schwächelte Daniel nur wenige Minuten, zeigte seine Enttäuschung kurz, um dann Alex und Juliette um den Hals zu fallen.

Ein Gewinner steht vor dem Finale am kommenden Samstag bereits fest: Neben dem Bertelsmann-Konzern und der RTL-Tochter sahnt Erfolgsproduzent Dieter Bohlen kräftig ab. Die Single der letzten neun Kandidaten "We have a dream" und das nachgeschobene Album stammen aus Bohlens Feder und sind Verkaufs-Renner. Im Mai und Juni gehen die neun mit Profi Bohlen auf Deutschlandtournee. Und bei der Halbfinal-Show machte Bohlen kurz vor dem Publikums-Votum noch klar: "Ich werde sowieso alle drei produzieren, wenn sie wollen."

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