Gucken Sie noch Fernsehen oder streamen Sie schon? Falls sie Letzteres bevorzugen, machen Sie es wie 21 Millionen Menschen in Deutschland. Allein 2022 setzte die Streaming-Branche weltweit über fünf Milliarden Euro um und konnte ihre Nutzerzahlen innerhalb der letzten fünf Jahre verdoppeln. Ein Erfolg, der aber auch Probleme mit sich bringt.

Netflix, Amazon Prime, Disney+, Paramount - viele Nutzer verlieren im Dschungel der Streaming-Anbieter allmählich den Überblick. Läuft die neue Staffel der Lieblingsserie beim üblichen Sender oder hat sie den Anbieter gewechselt? Und wo bekomme ich eigentlich das beste Angebot für mein Geld? Damit Sie den Überblick behalten, haben wir die bekanntesten Streaming-Dienste für Sie verglichen.

Mit mehr als 221 Millionen Abonnenten weltweit ist Netflix nach wie vor der Marktführer in Sachen Streaming. Eigenproduktionen wie „Stranger Things“, „Dahmer“ und „Wednesday“ knackten schon nach kurzer Zeit Zuschauerrekorde. Seit der Preiserhöhung im Jahr 2021 hat das Preis-Leistungs-Verhältnis jedoch merklich gelitten. Auch die geplanten Account-Sharing-Einschränkungen haben den Anbieter an Attraktivität einbüßen lassen. Dafür punktet Netflix mit einer übersichtlichen Benutzeroberfläche und ausgezeichneter Bildqualität - wenn man das HD-Abo gebucht hat.

Kosten

Ein Basis-Abo erhalten Sie bereits ab 7,99 Euro pro Monat. Damit haben Nutzer uneingeschränkten Zugriff auf alle Filme und Serien. Wer eine besonders hohe Auflösung wünscht oder mit mehreren Geräten gleichzeitig streamen will, zahlt hingegen bis zu 17,99 Euro pro Monat. Neu ist das Basis-Abo mit Werbung, das monatlich 4,99 Euro kostet.

Im Mai kündigte Netflix an, auch in Deutschland das haushaltsübergreifende Account-Sharing unterbinden zu wollen. Account-Besitzer müssen dann für jede Person, die nicht mit ihnen unter einem Dach wohnt, zusätzlich 4,99 Euro zahlen. Nutzer aus einem Haushalt sollen auch auf Reisen weiterhin auf den gemeinsamen Account zugreifen können.

Obwohl das Angebot von Disney+ mit rund 2.000 Titeln eher gering ist, punktet der Anbieter mit Qualität und Aktualität. Die Auswahl an Disney- und Kinderfilmen ist riesig und mit Pixar und Marvel hat der Streaming-Dienst zwei attraktive Studios ins Boot geholt. Auch Star Wars-Fans oder Liebhaber von Comic-Verfilmungen kommen an Disney+ nicht vorbei. Allein 2022 wurden dort über 20 Filme und Serien aus dem Marvel Cinematic Universe veröffentlicht.

Kosten

Die monatlichen Kosten für ein Standard-Abo liegen mit 8,99 Euro etwas über denen von Konkurrent Netflix. Dafür können Abonnenten gleichzeitig auf vier Bildschirmen streamen und auf bis zu zehn Geräten unbegrenzt Inhalte herunterladen. Wer ein Jahresabo für 89,90 Euro abschließt, spart 17,98 Euro.

Amazon Prime

Mit einer Bibliothek aus 15.000 Titeln übertrifft Amazon Prime alle anderen Anbieter. Leider sind viele dieser Titel nur über einen Aufpreis erhältlich und müssen entweder gekauft oder geliehen werden. Außerdem gehören auch viele alte, schlecht bewertete oder wenig relevante Inhalte (bspw. Lernvideos) zum Angebot. Dafür bietet Amazon Prime eine 30-tägige Testphase und mit Serien wie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ auch einzigartige und attraktive Titel.

Kosten

Amazon Prime-Kunden können den Streamingdienst kostenlos nutzen und zahlen nur die monatlichen Prime-Gebühren von 8,99 Euro. Für neu erschienene Filme fällt häufig ein Aufpreis an, der sich zwischen 5,99 und 14,99 Euro bewegt.

Paramount+ ist im Dezember 2022 in Deutschland gestartet und kooperiert hierzulande mit dem Pay-TV-Anbieter Sky. Neben dem (aktuell noch) geringen Angebot an Filmen und Serien, fehlen dem Streamingdienst auch UHD-Auflösung und Raumklang. Außerdem ist die Benutzeroberfläche im Vergleich mit Netflix und Co. eher unübersichtlich. Dafür bietet Paramount+ im Bereich Action und Science-Fiction einige hochkarätige Filme und Serien. Dazu gehören unter anderem „Top Gun: Maverick“ und „Star Trek: Strange New Worlds“

Kosten

Das Abonnement liegt mit 7,99 Euro im Mittelfeld der Streamingdienste. Wer ein Jahresabo abschließt, zahlt 79,90 Euro und spart damit den Beitrag für zwei Monate. Dieses Angebot gilt aktuell jedoch nur noch für Nutzer aus Österreich und der Schweiz.

Apple TV+

Mit knapp 60 Titeln ist das Angebot des Streamingdienstes von Apple zwar sehr gering, überzeugt dafür aber mit Qualität. Serien wie „Pachinko“ oder „Ted Lasso“ haben mehrere Emmys gewonnen und das Drama „Coda“ wurde sogar mit einem Oscar ausgezeichnet. Außerdem bietet Apple TV+ Live-Sport-Übertragungen der Major League Soccer und Major League Baseball an, was den Anbieter von anderen Streamingdiensten unterscheidet.

Kosten

Nach einem 7-tägigen Probeabo kostet Apple TV+ nur 6,99 Euro und ist damit günstiger als andere Anbieter. Die Kosten für ein Jahresabo liegen bei 69 Euro. Wer ein iPhone, ein iPad, einen Mac, Apple TV oder einen iPod Touch kauft, bekommt drei Monate Apple TV+ geschenkt.

Joyn Plus+

Mit seiner bunten Mischung aus Live TV, Mediathekensammlung und deutschen Free-TV-Sendern sticht Joyn Plus+ aus der Masse der Streaminganbieter heraus. Wer wenig Wert auf Eigenproduktionen legt und gerne Sender wie ProSieben und Sat.1 verfolgt, findet hier eine kostengünstige Alternative zu Netflix und Co.. Die Auswahl an Filmen und Serien ist groß, dafür bietet Joyn Plus+ keine 4K-UHD-Inhalte. Exklusive Serien wie "What We Do In The Shadows" machen aber auch ohne Spaß.

Kosten

Mit 6,99 Euro monatlich gehört Joyn Plus+ zu den günstigsten Streaminganbietern. Außerdem können interessierte Nutzer das Angebot 30 Tage kostenlos testen. Das Standardsortiment von Joyn steht ebenfalls kostenfrei zur Verfügung.