Tod, Geballer und eine Überraschung Das passiert in der neuen Staffel „Haus des Geldes“

Madrid · Achtung Spoiler: In Teil 4 kämpfen die Bankräuber gegen einen Feind im Inneren. Eine Hauptperson stirbt unerwartet und am Ende schaut der Professor selbst in den Lauf einer Pistole.

 Eine Szene aus der vierten Staffel: Tokio alias Silene Oliveira (Ursula Corbero) hantiert mit einer Waffe.

Eine Szene aus der vierten Staffel: Tokio alias Silene Oliveira (Ursula Corbero) hantiert mit einer Waffe.

Foto: Netlfix/Screenshot

Teil 3 endete mit zwei Schüssen und einer Explosion. Einer traf Nairobi (Alba Flores) in die linke Brust, der andere hinter Lissabon den Boden und Tokio (Úrsula Corberó) setzte mit einem Flammenwerfer einen Panzer in Brand. Und der Professor (Alvaro Morte), der Lissabon (Itziar Ituño) für tot hielt, weil die spanische Polizei ihre Hinrichtung fingierte, sackt blind vor Schmerz mitten im Wald zusammen. Die Polizei schickt unterdessen Hundestaffeln durch den Wald auf der Jagd nach dem kriminellen Mastermind.

Es sieht aus, als hätten es die Behörden geschafft. Die Bankräuber stehen mit dem Rücken zur Wand. Und während Nairobi in der spanischen Zentralbank um ihr Leben kämpft, kann der Professor draußen vor Trauer nicht mehr klar denken. Zwei zu Null für das Ermittlungsteam um die kluge wie gefühlskalte Kommissarin Alicia Sierra (Najwa Nimri).

Teil 4 fängt in gewohnter Manier genau da an, wo Teil 3 den Zuschauer hat stehen lassen: Tokio und ein Flammenwerfer, ein Panzer, der auf den Haupteingang zurollt, Explosion. Es war das erste Mal, dass der Professor einen Befehl erteilte, der das Leben eines Menschen gefährdete. Für die Serie ein Wendepunkt.

Zunächst landete Nairobi auf einem improvisierten OP-Tisch. Denn damit bei diesem Überfall niemand mehr an einer Schussverletzung sterben muss, wurde für den Fall der Fälle ein Chirurg akquiriert, der als Tele-Doktor Anweisungen gibt, wie welcher Schnitt zu setzen ist. Und tatsächlich überlebt Nairobi die Operation. Doch der Eingriff setzt eine fatale Ereigniskette in Gang. Tokio geht in die Offensive und entzieht Palermo (Rodrigo de la Serna) das Kommando. Der will sich nun den Behörden stellen und hält seine Hand nur noch wenige Zentimeter vom Knopf entfernt, der die Tore öffnet. Helsinki (Darko Perić) gelingt es die Situation zu entschärfen, doch ab jetzt gehört Palermo zu den Geiseln und ist genauso wie Sicherheitschef Gandía (José Manuel Poga) gefesselt.

Ungewöhnliche Zeiten, neue Allianzen. Um Unruhe zu stiften, überredet Palermo schließlich Gandía, sich das Handgelenk auszukugeln, um die Handschellen abstreifen zu können. Das funktioniert auch tatsächlich. Ab diesem Zeitpunkt startet der mordlustige Sicherheitschef einen Rachefeldzug gegen seine Geiselnehmer. In einem geheimen Panikraum nimmt er Kontakt zu den Behörden auf, wirft Handgranaten und kriecht wie eine Schlange durch die Lüftungsschächte.

Der Professor, der mittlerweile (und mit ein bisschen Hilfe) durchschaut hat, dass Lissabon nicht getötet wurde, sondern sehr lebendig im Polizeizelt vor der Zentralbank befragt wird, setzt nun alles daran sie zu befreien. Mit einem Haufen Bergleute aus Asturien gelingt ihm wieder ein „Zaubertrick“ zur Befreiung. Die alte Magie der Überlegenheit aus Teil 1 und 2 ist wieder da. Tamayo (Fernando Cayo) und Sierra schauen in den sprichwörtlichen Tunnel.

Sah es zunächst noch danach aus, als könnten die Dalís die Unterstützung der spanischen Bevölkerung in Teil 4 nun verlieren, erreicht die Heldenverehrung einen neuen Höhepunkt, als der Professor beschließt, die Entführung und Folterung Rios öffentlich zu machen. Mit dem Rücken zur Wand will Geheimdienstchef Tamayo nun Alicia Sierra als Sündenbock ausliefern. Doch die hat andere Pläne und plaudert munter alles aus.

In der Zentralbank hat Gandía Nairobi in seine Gewalt gebracht. Um fliehen zu können, benutzt er sie als Schutzschild. Die Bankräuber lassen ihn mit gesenkten Waffen passieren. Doch kurz bevor er wieder in den Fluren verschwindet hält er inne: „Mischlingsbraut, ich sagte doch, ich mache dich kalt.“ Dann schießt er Nairobi in den Kopf. In Zeitlupe sinkt sie zu Boden. Bevor er sich wieder in den Panikraum flüchten kann, verletzt Denver ihn mit einer Handgranate.

Den Bankräubern gelingt es schließlich in den Raum einzudringen und Gandia in ihre Gewalt zu bringen. Sie lassen ihn mit Tamayo telefonieren und einen Militärhubschrauber ordern, der ihn aus der Zentralbank ausbringt. Denn auch das ist Teil des Plans. Allerdings nicht, damit jemand die Bank verlassen kann, sondern um jemanden einzuschleusen - und zwar Lissabon. Gleichstand zwischen den Bankräubern und der Polizei.

Ein kurzer Sieg. Denn jemand ist dem Professor einen Schritt voraus. Alicia Sierra hat nach ihrem Auftritt bei der Pressekonferenz wie ein Kampfhund die Spuren des Professors verfolgt, bis sie ihm mit Pistole gegenübersteht.

Wann genau der fünfte Teil veröffentlicht wird, ist noch nicht bekannt. Ob Alicia Sierra nun alles auffliegen lässt, den Professor erpresst oder sich vielleicht sogar den Bankräubern anschließt (es wäre ja nicht das erste Mal, dass eine Kommissarin die Seiten wechselt) - bleibt offen. Wahrscheinlich ist hingegen, dass Nairobi in Rückblenden wiederkehrt. Berlin ist trotz seines Todes am Ende des zweiten Teils immer wieder in den Erinnerungen des Professors zu sehen. Und auch eine weitere Person, die eigentlich schon gestorben ist, kehrt für einige Rückblenden in Teil 4 zurück.

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