„Europäisches Gegengewicht zu Netflix“ Das bietet der Anti-Mainstream-Streamingdienst „Sooner“

Düsseldorf · Vor lauter Streamingdiensten auf dem Markt kann einem ganz schwindelig werden. „Sooner“ nennt sich das „europäische Gegengewicht zu Netflix“ – doch was bietet der Dienst?

Die Startseite des Streamingdienstes „Sooner“.

Die Startseite des Streamingdienstes „Sooner“.

Foto: Screenshot Sooner

Gibt es einen deutschen Begriff für das Problem, von zu vielen Streamingdiensten überfordert zu sein? Falls ja: Bitte geben Sie der Autorin Bescheid. Falls nein, bräuchte es diesen sehr dringend. Netflix, Amzon Prime, Disney+ plus, Apple TV plus, diese Liste ließe sich noch deutlich verlängern, es gibt zig Dienste für zig Bedürfnisse. Im Sommer ist ein weiterer in Deutschland hinzugekommen: „Sooner“ bezeichnet sich selbst als „europäisches Gegengewicht zu Netflix“. Doch was kann der Anbieter?

Was bietet „Sooner“? Der Anbieter setzt bewusst nicht auf Hollywood-Blockbuster oder Trend-Serien, sondern auf Arthouse- und Independent-Filme, auf Filme, die – im normalen Leben, wenn Kinos nicht pandemiebedingt geschlossen sind – vielleicht in Programmkinos gezeigt würden. Man wolle „jenseits des Mainstreams eine große Auswahl an preisgekrönten Filmen, exklusiven Serien und Creative Documentaries“ bieten, erklärt das deutsch-französische Betreiberunternehmen ContentScope mit Sitz in Berlin.

Viele der Filme und Serien, die auf „Sooner“ zu sehen sind, waren, so sagen es die Betreiber, bisher nur auf Filmfestivals wie dem in Cannes, der Berlinale, dem amerikanischen Sundance Film Festival oder dem Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken zu sehen.

Es habe Potenzial, die Vielfalt Europas und seiner Filmkulturszenen in einem Streamingportal zu vereinen, hofft man bei „Sooner“, Diversität sei ein Vorteil, sagte Andreas Wildfang, Geschäftsführer von Content-Scope, der deutsch-französischen Betreibergesellschaft von „Sooner“, zum Start im Gespräch mit der „FAZ“. Weniger Mainstream, dafür ein spezielleres, nischigeres Angebot, das ist die Idee: So heißen die Rubriken auf „Sooner“ Arthouse Highlights, Spielfilme der Festivals, Coming of Age-Stories oder LGBT+International.

Was kostet „Sooner“? Monatlich werden 7,95 Euro fällig – wer sich direkt für ein ganzes Jahr anmeldet und festlegt, kann Geld sparen: Das Abo kostet dann nur 4,99 Euro pro Monat. Die Premium-Variante, das Abo plus drei Filme im Monat, die noch nicht für das Abo zur Verfügung stehen, kostet 15 Euro monatlich. Das Abo kann von mehreren Personen benutzt werden. Kündigen kann der Nutzer jederzeit.

Muss ich mich direkt festlegen? Nein. Testen können Interessierte „Sooner“ 14 Tage lang kostenlos. Auch gut zu wissen: Auch ohne Mitgliedschaft kann man sich ab 1,95 Euro Filme für 72 Stunden ausleihen.

Wo finde ich „Sooner“? www.sooner.de

(grof)
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