Für das Jahr 2023 hat der Streaming-Anbieter Netflix angekündigt, das Passwort-Teilen in seiner bisherigen Form nicht weiterzuführen. Dann dürfen nur noch Personen, die im selben Haushalt wohnen wie der Besitzer des Kontos den Streaming-Dienst über ein Profil nutzen. Dies stand zwar schon immer in den Netflix-AGB, das Sharing wurde aber geduldet. Doch welche Regeln haben eigentlich die anderen Streaming-Dienste, wenn es um das Teilen eines Accounts geht?

Beim Streaming-Dienst des Online-Händlers Amazon ist es möglich, über bis zu drei verschiedene Geräte gleichzeitig zu streamen. Auch unterschiedliche Profile können auf einem Prime-Account zum Schauen angelegt werden. Somit ist es technisch gesehen möglich, sich seinen Prime-Video-Account mit bis zu zwei anderen Personen zu teilen. Aber Achtung: Dies funktioniert nur beim Streamen unterschiedlicher Inhalte. Werden die gleichen Inhalte gestreamt, beschränkt Amazon den Zugriff nur auf zwei Geräte. Zudem bietet der Online-Händler eine Sharing-Funktion mit einem zusätzlichen Familienmitglied an. Allerdings können nur Versandvorteile über diese Funktion geteilt werden, Prime Video und Prime Music fallen nicht darunter.

Bei Disneys Streaming-Plattform können Sie bis zu sieben verschiedene Profile auf einem einzigen Account anlegen. Wenn mehrere Personen zeitgleich von verschiedenen Geräten streamen, ist dies aber nur für vier Personen möglich. Somit ist das Account-Sharing bei Disney+ problemlos möglich. Zwar ist das Teilen des Accounts nur innerhalb eines Haushaltes gedacht, in den Nutzungsbedingungen des Dienstes wird dies aber nicht ausdrücklich erwähnt. Außerdem ist die Anzahl der Geräte, die Sie bei Ihrem Disney+-Account hinterlegen können, unbegrenzt.

Als einer der neuesten Streaming-Anbieter auf dem Markt hat Paramount+ Abo-Modelle speziell für das Teilen eines Accounts eingeführt. So sind bei Paramount+ drei parallele Streams zur gleichen Zeit erlaubt – unabhängig davon, ob sich die Personen im selben Haushalt befinden. So lassen sich bei Paramount+ auch Kosten sparen.

Das Teilen von Nutzerkonten ist Sky zwar ein Dorn im Auge, wurde vom Streaming-Anbieter bisher aber nicht unterbunden. So ist das Account-Sharing bei Sky Go und Wow (ehemals Sky Ticket) zwar nicht gern gesehen, ist aber prinzipiell möglich. Ob das aber noch lange so sein wird, bleibt abzuwarten. Schon im vergangenen Jahr forderte der Streaming-Anbieter seine Kunden in einer E-Mail dazu auf, das Passwort-Sharing zu unterlassen.

Bei Sportinhalten und speziell bei Dazn ist das Account-Sharing unzulässig. Dies vermerkt der Sport-Streaming-Anbieter auch in seinen AGB: Der Account darf nicht mit anderen Personen geteilt werden. Insgesamt können bei Dazn allerdings fünf verschiedene Abspielgeräte registriert werden und je nach Mitgliedschaft können bis zu zwei Geräte gleichzeitig Dazn nutzen.

Auch bei RTL+ sind die Registrierung von bis zu fünf Geräten und das parallele Streaming von Video- und TV-Inhalten auf zwei Geräten mit nur einem Account möglich. Hierzu brauchen Sie laut RTL+-Hilfecenter aber entweder ein „Max Paket“ oder ein „Premium Duo Paket“. Die „kleinere“ Premium-Variante und der Free-Zugang erlauben keine gleichzeitigen Streams.

Auch auf Joyn ist Account-Sharing theoretisch möglich, allerdings kann nur ein Stream gleichzeitig abgespielt werden. Immerhin: Es lassen sich bis zu drei Geräte registrieren, sodass nicht immer eine Neuanmeldung nötig ist. Ein alternatives Abo-Modell, bei dem mehrere Streams gleichzeitig möglich sein, wird derzeit nicht angeboten. Zudem sollten Sie beachten, dass nur alle 30 Tage ein neues Gerät registriert werden kann. Allerdings kann Joyn wie auch RTL+ kostenlos und dafür mit Werbeunterbrechungen geschaut werden.