"Meinung muss sich wieder lohnen" Stefan Raab plant politische Talkshow

Hamburg/Berlin · ProSieben-Moderator Stefan Raab will am 11. November eine eigene politische Talkshow starten, die etwa einmal monatlich sonntagabends gesendet werden soll. "Ich will die einzige relevante Talkshow im Privatfernsehen machen", sagte der 45-Jährige in einem Interview.

 Stefab Raab will eine politische Talkshow im Privatfernsehen etablieren.

Stefab Raab will eine politische Talkshow im Privatfernsehen etablieren.

Foto: dpa, Henning Kaiser

Man dürfe "solche politischen Gesprächsrunden nicht den öffentlich-rechtlichen Sendern überlassen. Sonst kann man auch den Hund den Wurstvorrat bewachen lassen", so Raab gegenüber dem Spiegel.

In Raabs Talkshow sollen fünf Gäste - "zwei bis drei Berufspolitiker, ein Promi und ein Normalbürger" - nacheinander über vier gesellschaftlich relevante Themen diskutieren. ProSiebenSat.1-Nachrichtenchef Peter Limbourg soll am Ende jeder Gesprächsrunde das Geschehen zusammenfassen und analysieren. Die Zuschauer können dann über Telefon und SMS für ihren Favoriten stimmen.

In der Finalrunde debattieren noch drei Gäste. Schafft einer von Raabs Gästen es am Ende, mehr als 50 Prozent der Zuschauerstimmen zu erringen, erhält er als Siegprämie 100.000 Euro, deshalb soll die Show auch "Absolute Mehrheit" heißen, Untertitel: "Meinung muss sich wieder lohnen". Gelingt dieses Kunststück keinem der Teilnehmer, wandert der Betrag in den Jackpot.

"Während die anderen Talks alles völlig ergebnislos vor sich hin diskutieren, wissen Sie bei uns am Ende künftig wenigstens, welche Meinung die Masse der Zuschauer hat", sagte Raab. "Ehrlich gesagt wundere ich mich, dass das bisher noch niemand gemacht hat."

Berliner Politik soll mitspielen

"Wir werden es am Anfang nicht einfach haben. Aber nicht, weil unser Konzept absurd wäre, sondern weil es so neu und deshalb riskant ist", meinte der 45-jährige Fernsehmacher. Er hofft, dass die Berliner Politik schnell mitspielt: "Wenn einer wie der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt bei uns 100 000 Euro abräumt, wäre er doch im Berliner Betrieb zwei Wochen lang King of Kotelett."

Produziert wird die Show, die mehrmals im Jahr kommen soll, von der Firma Raab TV, an der Raab und das Kölner Unternehmen Brainpool TV beteiligt sind. Die Show wird sonntags nach dem Spielfilm auf den Sender gehen - also in Konkurrenz zu Günther Jauch in der ARD. "Herr Jauch hat in unseren Zielgruppen einen recht überschaubaren Marktanteil. Wir wollen ihn da natürlich schlagen", sagte Raab dem "Spiegel".

(APD/dpa)
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