Tatort-Nachlese zu „Masken“ Ein fesselnder Krimi bis zum Schluss

Düsseldorf · Ein Polizist filmt seine zahllosen Partnerinnen beim Sex, Faber geht undercover zum „Pickup-Artist-Seminar“, eine Mutter rächt ihre Adoptivtochter, die zu ihrer Geliebten wurde. Beim neuen Fall aus Dortmund war eine Menge los.

 Faber mit Maske. Zum Glück ging es nicht um Corona.

Faber mit Maske. Zum Glück ging es nicht um Corona.

Foto: WDR/Zeitsprung pictures/Thomas K

Worum ging es: Ein junger Polizist wird absichtlich und mit tödlichen Folgen mit seinem eigenen Auto überfahren. Das Opfer Nicolas Schlüter (Daniel Kötter) hatte sich zuvor einen schrägen Wettkampf mit einem „Pickup-Artist“ geliefert und filmte heimlich den Sex mit seinen Bekanntschaften. Nach der ersten Nacht brach er den Kontakt zu den Frauen dann abrupt ab. Erst gerät sein schüchterner Kollege Paul Lohse (Jonas Friedrich Leonhardi) unter Verdacht, bei dem es sexuell deutlich ruhiger läuft. Als sich die junge Polizeischülerin Jessica Steinmann (Michelle Barthel), die auch auf einem der heimlich gedrehten Filme zu sehen ist, aus Kummer das Leben nimmt, kommen die Kommissare Faber (Jörg Hartmann) und Bönisch hinter die wahren Zusammenhänge.

Worum ging es wirklich: Die tote Jessica Steinmann war zwar auf dem Papier die Adoptivtochter der Dienststellen-Leiterin Kathrin Steinmann (Anne Ratte-Polle). In Wirklichkeit hatten beide aber schon seit Jahren eine romantische Beziehung. Kathrin Steinmann war die Mörderin. Schlüter hatte sie erpresst, um befördert zu werden. Beim furiosen Showdown an der Aggertalsperre im Oberbergischen Land gelang es Faber nur mit Mühe, einen weiteren Suizid zu verhindern.

Was war gut: Regisseurin Ayse Polat und den Autoren Arnd Mayer und Claudia Matschulla ist ein Krimi mit vielen dramatischen Wendungen und Überraschungen gelungen, der viele Zuschauer bis zum Schluss gefesselt haben dürfte. Dem Dortmunder „Tatort“ tut es gut, dass sich Faber und Bönisch nicht mehr streiten wie die Kesselflicker. So blieb sogar Zeit für Fabers romantisches Intermezzo mit der Hauptverdächtigen. „Masken“ war auch in den Nebenrollen toll besetzt. Simon Böer brillierter zum Beispiel als schmieriger Dozent für „Pickup-Artists“.

Was war schlecht: Große Kritikpunkte gibt es eigentlich nicht. Das Thema „Pickup-Artists“ dürfte vielen „Tatort“-Fans inzwischen aber ausreichend bekannt sein. Erst im März ging es bei „Borowski und die Angst der weißen Männer" um das fiese Treiben dieser Herren.

Schalten wir beim nächsten Fall aus Dortmund wieder ein? Auf jeden Fall! Neben Wien und Berlin sind die Dortmunder das tollste „Tatort“-Team. „Masken“ war ein Highlight der vergangenen Monate.

(csi)
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