Neuer Spot Schwarze Puppen setzen in „Sesamstraße“ Zeichen gegen Rassismus

New York/Berlin · Die „Sesamstraße“ war schon immer kunterbunt. Unter dem Eindruck der Rassismusdebatte in den USA trifft der rote Elmo in einem Spot jetzt auf zwei neue Puppen: Wes und Elijah.

 Wes und sein Vater Elijah, die neuen schwarzen Puppen in der US-Ausgabe der «Sesamstraße».

Wes und sein Vater Elijah, die neuen schwarzen Puppen in der US-Ausgabe der «Sesamstraße».

Foto: dpa/Zach Hyman

In der Kindersendung „Sesamstraße“ setzen zwei neue schwarze Puppen in den USA ein Zeichen gegen Rassismus. Der „Sesamstraße“-Bewohner Elmo, ein kleines rotes Pelzmonster, trifft in einem neuen Spot den kleinen Wes und seinen Vater Elijah. „Warum ist die Haut von Wes dunkel?“, fragt Elmo geradeheraus Vater und Sohn in einem Park voller bunter Blätter. „Ich weiß es, Elmo“, antwortet Wes. „Meine Mami und und mein Papi haben es mir gesagt, das hat mit Melanin zu tun, nicht wahr, Papi?“ Der Vater: „Das ist richtig. (...) Melanin hat jeder von uns im Körper. Es gibt unserem Körper außen seine Farbe. Es gibt auch unseren Augen und unserem Haar die Farbe.“

Elmo ist fasziniert und will mehr über Unterschiede wissen. Elijah erklärt: „Je mehr Melanin Du im Körper hast, desto dunkler ist Deine Haut. Unsere Hautfarbe macht viel dessen aus, was wir sind. Aber wir sollten uns alle immer über eines im Klaren sein: Dass es in Ordnung ist, dass wir alle in so vielerlei Hinsicht verschieden aussehen.“

Elmo sieht das genauso: „Mein Fell ist rot und weich.“ Und Wes sagt: „Mein Haar ist schwarz und lockig.“ Elijah schließt den Bogen: „Viele Leute nennen das Rasse (im englischen Original: "Many people call this race"). Aber obwohl wir unterschiedlich aussehen, sind wir doch allesamt Menschen.“ Am Ende freuen sich Wes und Elmo über die vielen bunten Farben im Park, die zusammen toll aussehen.

Jeanette Betancourt sitzt in der Führungsetage des Sesame Workshop in New York, der die „Sesamstraße“ produziert. Sie betont, dass man dort jedes Problem durch die Augen eines Kindes betrachten wolle: „Kinder sind nicht farbenblind. Sie bemerken als Kleinkinder schon Unterschiede in der Hautfarbe und entwickeln auch sehr früh ein Identitätsgefühl.“ Genau darauf ziele die Kampagne ab, erläuterte Betancourt: „Indem wir zu den notwendigen Gesprächen ermutigen, können wir Kindern dabei helfen, ein positives Selbstwertgefühl zu entwickeln und die Identität anderer zu wertschätzen.“

Das Thema Rassismus hat in den USA nach mehreren Vorfällen von Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den vergangenen Monaten einen großen Stellenwert in der öffentlichen Debatte gewonnen.

(lha/dpa)
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