ARD-Film "Almuth und Rita" Berger und Froboess: Dreh nach 50 Jahren

München · An jenen Sommer Anfang der 1960er Jahre können sich Cornelia Froboess (70) und Senta Berger (72) ganz genau erinnern, als sie zusammen den Film "Junge Leute brauchen Liebe" (1961) drehten. Mehr als ein halbes Jahrhundert ist es nun her – und genau so lange standen die beiden Frauen nicht mehr gemeinsam vor der Kamera.

 Senta Berger (l.) und Cornelia Froboess.

Senta Berger (l.) und Cornelia Froboess.

Foto: dpa, Andreas Gebert

An jenen Sommer Anfang der 1960er Jahre können sich Cornelia Froboess (70) und Senta Berger (72) ganz genau erinnern, als sie zusammen den Film "Junge Leute brauchen Liebe" (1961) drehten. Mehr als ein halbes Jahrhundert ist es nun her — und genau so lange standen die beiden Frauen nicht mehr gemeinsam vor der Kamera.

Im vergangenen Jahr aber war es wieder soweit: Die beiden drehten gemeinsam in München den Film "Almuth und Rita". Es ist die ungewöhnliche Geschichte zweier Frauen, die über Klassengrenzen hinweg zueinander finden und schließlich Freundinnen werden.

Die Ärztin Almuth (Berger) weiß nach der Aufgabe ihrer Praxis nichts mit sich anzufangen: Ihr Ex-Mann ist längst mit einer anderen verheiratet, zu ihrer Tochter und den Enkelkindern hat sie kaum Kontakt. Und so steht sie einsam in ihrer traumhaften Münchner Altbauwohnung, als Rita (Froboess) plötzlich in die Stille bricht. Sie ist Almuths Putzfrau. Die beiden Frauen sind sich aber nie wirklich über den Weg gelaufen, weil Almuth ja stets in der Praxis arbeitete, wenn Rita putzend durch die Wohnung wirbelte. Und so wie Rita in die Wohnung platzt, platzt sie auch in das Leben der reservierten Almuth.

"Ritas Lebensfreude kann sich niemand entziehen. Auch Almuth nicht, obwohl sie es nach Kräften versucht", sagt Berger. Froboess knüpft in dem Film an die Anfänge ihrer Karriere an und gibt wieder die Berliner Göre — wenn auch um ein paar Jahre gealtert. "Ich hätte das nicht so ohne weiteres mit einer mir völlig Fremden gespielt", sagt sie. Die Vertrautheit aus Jugendtagen zwischen ihr und Berger sei für sie entscheidend gewesen —, und die Rollen waren von Anfang an verteilt. "Für mich war schon klar, dass ich die Rita bin — allein schon wegen des Berliner Dialekts", sagt Froboess.

Und auch Berger fühlte sich in der Rolle der Almuth gut aufgehoben: "Rita ist eine Bombenrolle. Aber auf Berlinerisch hätte ich sie nicht spielen können." Dass die Chemie zwischen den beiden Frauen, die auch abseits des Filmsets unterschiedlicher kaum sein könnten, stimmt, kommt dem Film zugute. "Almuth und Rita" ist ein rührender und herzerwärmender Appell geworden für Freundschaft, Familie und Lebensfreude.

"Almuth und Rita", ARD, 20.15 Uhr

(dpa)
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