Fachärzte kritisieren Live-Operation Schlimmer Verdacht: Pfusch bei Brust-OP?

Köln (rpo). Die Brust-Vergrößerungs-OP bei RTL hatte schon im Vorfeld für Diskussionen gesorgt - jetzt kommen Zweifel an den chirurgischen Fähigkeiten von Dr. Joachim W. Hecker auf. Dr. Hecker hatte vor einem Millionenpublikum live bei RTL einer 21-jährigen Studentin Silikonkissen eingepflanzt. Kollegen kritisieren die Arbeit von Dr. Hecker.

So sei es ein Unding, eine solche Schönheits-OP nachts um 23 Uhr zu beginnen. "Das ist ein Spektakel", sagte Schönheitschirurg Prof. Dr. med Werner Mang von der Bodenseeklinik in der "Bild"-Zeitung. "Unfälle operiert man nachts, aber keine Schönheits-OP. Die Patientin muss ,nüchtern' bleiben und ist sonst zu lange wach." Zudem kritisierte Mang, dass wichtige Detailfragen wie die Möglichkeit des Stillens danach oder die Haltbarkeit eines Implantats nicht angesprochen worden seien.

Dr. med. C. Frönicke von der Internationalen Gesellschaft für ästhetische Chirurgie kritisierte in "Bild", das der 21-Jährigen implantierte Silikon-Kissen sei falsch platziert. "In spätestens einem Jahr werden sich die Prothesen weiter zur Seite und nach unten verlagern. Durch die alte Achselhöhen-Technik drohen zudem schwere Bakterien-Entzündungen."

Dr. Hecker weist die Vorwürfe zurück: "Ich bin mit der Busengröße zufrieden und ich denke, wir haben die Patientin sehr glücklich gemacht", zitiert ihn die Boulevardzeitung.

Die Brustoperation hatten in der Spitze 2,09 Millionen RTL-Zuschauer verfolgt.

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