Tatort "Freddy tanzt ins Nirgendwo" Schenk verknallt sich wie ein Teenager

Köln · Die Kölner Kommissare Ballauf und Schenk müssen den Mord an einem obdachlosen Musiker aufklären. Dabei verguckt sich Freddy Schenk (Dietmar Bär) in eine Zeugin. Trotz guter Darsteller kommt dabei aber nur wenig Spannung auf.

"Tatort" aus Köln: Bilder aus "Freddy tanzt ins Nirgendwo"
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Bilder aus dem "Tatort": Freddy tanzt ins Nirgendwo

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Ein mittelloser Musiker spielt in einer Bar am Klavier, der Wirt kann mit dem "Geklimper" aber wenig anfangen und schmeißt ihn raus. Draußen trifft er auf drei betrunkene Banker, die ebenfalls aus dem Lokal geflogen sind und nun ihren Frust an dem jungen Mann auslassen. Kurze Zeit später wird am Rhein seine blutüberströmte Leiche gefunden.

Kommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) plagt ein schlechtes Gewissen. Der Tote ist der Sohn seiner Nachbarin, die ihn schon vor Tagen gebeten hatte, nach ihm zu suchen. Er und Kollege Freddy Schenk (Dietmar Bär), deren Büro ohne den ordnenden Einfluss einer Assistentin langsam an eine versiffte WG erinnert, nehmen die Ermittlungen auf. Sie treffen auf arrogante Banker, die mit dem Tod des obdachlosen Pianisten natürlich nichts zu tun haben wollen, und auf Bewohner eines Hauses in der Nähe des Tatortes, die sich nicht so recht erklären können, wie Blut des Opfers in ihr Treppenhaus gelangen konnte.

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Foto: dpa, ve sab kde

Potenzielle Zeugen, wenn nicht gar Täter, sind sie alle, und so beginnen die Kommissare ihre Vernehmungen. Während sich Ballauf auf den aufbrausenden Eishockeytrainer Günther Baumgart (Robert Gallinowski) konzentriert, kümmert sich Schenk um die zerbrechlich wirkende, alleinerziehende Mutter und Kunstprofessorin Claudia Denk (stark: Ursina Lardi), die an besagtem Abend zufällig ebenfalls in der Bar war.

Der sichtlich erschlankte Schenk verknallt sich wie ein Teenager, hütet gleich mal das Kind seiner neuen Liebe, während die Mutter zu einem vermeintlichen Geschäftstermin muss, der sich als ein Treffen mit einem Freier entpuppt. Den titelgebenden Tanz legt Freddy in einer Bar hin, abwesend, traurig, trotzig.

Die neue Generation der "Tatort"-Kommissare
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Es ist einer dieser "Tatort"-Fälle, die sich schwer in die Kategorie gelungen oder misslungen einordnen lassen. Es ist durchaus sehenswert, wie die Kommissar-Kumpel, die fast an Routine ersticken, in diesem Fall emotional gefordert werden, jeder auf seine Weise. Doch dem Film (Regie: Andreas Kleinert, Buch: Jürgen Werner) fehlt es an Spannung, einige Wendungen wirken arg konstruiert, und dem bodenständigen Pragmatiker Schenk möchte man seine amouröse Verwirrung auch nicht wirklich abkaufen.

Die bösen Banker sind an Klischeehaftigkeit nicht zu überbieten und wirken in diesem Mischmasch aus Krimi und Beziehungsdrama ohnehin gänzlich überflüssig. Dann doch lieber ein geradliniger Köln- "Tatort", der an der Würstchenbude im Rheinauhafen mit Domblick endet. Auf die haben die Macher in diesem Fall verzichtet.

"Tatort: Freddy tanzt", ARD, So., 20.15 Uhr

(RP)
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