ZDF-Satire "Lerchenberg" Sascha Hehn spielt sich selbst

Mainz · Lästereien zum 50.: Das ZDF gibt sich in seinem Jubiläumsjahr selbstironisch und startet mit der Sitcom "Lerchenberg". Sascha Hehn spielt sich darin selbst - das ZDF auch.

"Lerchenberg" - das ZDF nimmt sich selbst auf die Schippe
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Ein Film über und mit Sascha Hehn beginnt mit Einspielern aus seiner Fernsehkarriere — als Chefsteward Victor Burger auf dem "Traumschiff", der sich durch die frischfrisierten blonden Haare streicht, als Dr. Udo Brinkmann aus der "Schwarzwaldklinik", der in sein weißes Cabriolet springt.

Früher schmolzen die Frauen bei diesen Szenen dahin. Dieses Mal ertönt lautes Lachen. Eine ZDF-Redakteurin amüsiert sich königlich über das Best-of des Darstellers, das auf einer DVD zusammengeschnitten ist, und sie pfeffert diese kurz darauf in den Papierkorb.

Noch weiß sie nicht, dass ihre Chefin gleich zu ihr kommen und folgenden Satz sagen wird: "Was würdest du sagen, wenn ich Sascha Hehn für dein Projekt gewonnen habe?". Der Redakteurin entgleiten die Gesichtszüge und sie flüstert: "Sascha, wer?"

Die TV-Legende der 80er Jahre ist zurück im deutschen Fernsehen. Mit einer Rolle, die man von Sascha Hehn nicht erwartet, die man ihm vielleicht gar nicht zugetraut hätte. Der 58-Jährige spielt sich selbst.

Eine Hauptrolle. In einer Parodie. Und er macht das mit Bravour. "Man wird gegen sein Image besetzt, ist sich selbst gar nicht so sicher, und dann stellt sich raus: Es passt perfekt", sagt Hehn über seine Rolle in dem ZDF-Vierteiler "Lerchenberg" (der Sitz des Senders in Mainz).

Tatsächlich spielt er den abgehalfterten Schauspieler so gut und mit derart viel Selbstironie, dass man meinen könnte, er sei jahrzehntelang unterfordert gewesen. Hehn: "Nein, eigentlich nicht. Ich habe im Verlauf meiner Karriere viel gedreht, manchmal sicher auch zu viel."

Doch wie viel Sascha Hehn steckt wirklich in der Figur Sascha? "Ich habe vor allem darauf geachtet, dass die Figur nicht zu unsympathisch rüberkommt. Insgesamt ist die Rolle ein Potpourri aus Lüge und Wahrheit, so wie die ganze Serie."

Hehn sagt in der Serie Sätze wie "Es ist eben nicht leicht, wenn man in Mainz anspruchsvoll sein will" und empfiehlt Redakteurin Billie Bestechung. Ohne werde sie es beim ZDF nicht weit bringen. Der Sender betonte bei der Präsentation der Serie, in der Realität gebe es natürlich keine Promi-Giftliste beim ZDF. "Es ist alles fiktional und erfunden."

"Lerchenberg", ZDF neo, (alle vier Folgen) heute ab 22.45 Uhr, ZDF, 5. und 12. April, 23 Uhr (je Doppelfolgen).

(RP/csr/pst)
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