Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

In ganz Deutschland unterwegs Salami - der fröhliche Reporter aus Nigeria

Hannover (RP). Beabsichtigt oder nicht: Adekunle Salami fällt sofort auf. Sein Overall ist fröhlich rot und gelb gemustert, auf dem Kopf trägt er eine blaue, ebenfalls gemusterte Mütze. Das heißt, eher ist es eine kopftuchähnliche Haube. Und Adekunle Salami lächelt gern. Viel häufiger als die meisten der Kollegen im SMC, dem Medienzentrum am Stadion.

 Adelkune Salami berichtet für die nigerianische Zeitung "Punch" von der WM.

Adelkune Salami berichtet für die nigerianische Zeitung "Punch" von der WM.

Foto: Punch

Wir treffen uns im SMC von Hannover, doch das ist eher zufällig. Denn Salami, wie er von allen Kollegen nicht zuletzt wegen der für europäische Ohren lustigen Bedeutung des Familiennamens genannt wird, ist in diesen Tagen in ganz Deutschland unterwegs. Er ist Sportredakteur, berichtet für die nigerianische Zeitung "Punch" über die Fußball-Weltmeisterschaft.

Dass sein Heimatland bei der WM gar nicht dabei ist, spielt für seine Arbeit keine Rolle. "Die Leute in Nigeria sind vollkommen fußballverrückt", erklärt er. "Sie wollen alles über die WM lesen, vor allem Interviews mit den großen Stars."

Es ist die zweite WM für Adekunle, nach 1998 in Frankreich. Das Turnier 2002 in Japan und Korea ließ er aus, wegen der hohen Kosten. "Ich war damals bei den Commonwealth-Spielen in Manchester", erzählt der 36-Jährige.

"Mehr war in dem Jahr einfach nicht drin." Nach afrikanischen Maßstäben sind die Ausgaben für eine WM-Reise horrend. Gespart wird, wo immer es geht. "Wir sind hier 25 Kollegen aus Nigeria", sagt Salami. "Die meisten von uns haben festes Quartier in einem netten kleinen Hotel in Böblingen genommen und reisen von dort durch Deutschland."

Salami bleibt auf jeden Fall bis zum Finale. "Es geht uns ja nicht nur um die Afrikaner", versichert er. Sein Favorit ist übrigens nicht etwa Brasilien. Er hofft insgeheim auf ein anderes Team. "Ich gönne es den Deutschen", sagt Salami und schiebt gleich nach, dass er das nicht nur höflich meine. "Jürgen Klinsmann ist mein Idol, war es schon als Spieler."

Die Deutschen als Volk dagegen sind für den Paradiesvogel noch steigerungsfähig: "Sie könnten etwas offener, fröhlicher sein. Wie die Franzosen 1998, da war die Stimmung besser. Hier merkt man doch nur am Stadion, dass WM ist." In der allgemeinen deutschen Begeisterung über die eigene Begeisterung eine interessante Außenansicht.

(alfa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort