RTL-Kuppelshow Fans enttäuscht von neuer Staffel „Schwiegertochter gesucht“

Düsseldorf · „Schwiegertochter gesucht“ ist zurück! Doch die Show ist plötzlich ganz anders, als man sie bisher kannte. RTL spricht von „liebevoll angepasst“, doch die Fans sind enttäuscht. Was ihnen besonders missfällt – und was Moderatorin Vera Int-Veen dazu sagt.

 Vera Int-Veen (2.v.l.) begrüßt mit Meik und seiner Mutter Annelies (l.) die drei Frauen Rebecca, Francine, und Sarah.

Vera Int-Veen (2.v.l.) begrüßt mit Meik und seiner Mutter Annelies (l.) die drei Frauen Rebecca, Francine, und Sarah.

Foto: TVNow

„Schluss mit lustig“ – dieses Gefühl blieb bei vielen Fans von „Schwiegertochter gesucht“ nach der ersten Folge der neuen Staffel am Dienstagabend. Bei Twitter gab es zahlreiche Posts, in denen die Zuschauer das neue Konzept der Show kritisieren, Verbesserungen von RTL fordern oder die ganze Sendung sogar gleich begraben. Warum die Aufregung?

Die 13. Staffel von „Schwiegertochter gesucht“ hat für das Comeback ein laut RTL „frisches Konzept mit neuem Glanz“ bekommen. Bedeutet unter anderem, dass die Show nun dienstags zur Primetime läuft und nur noch fünf Kandidaten dabei sind. Doch das sind natürlich nicht die Punkte, an denen sich die Fans stören. Viel mehr geht es um das, was der Sender selbst „zeitgemäß und liebevoll angepasst, authentischer und leichter denn je – mit charmantem Augenzwinkern“ nennt.

Denn übersetzt bedeutet das, dass der Kern des eigentlichen Trash-Formats verloren gegangen ist. Keine bissige Stimme aus dem Off, keine kultig-lustigen Bauchbinden zur Vorstellung der Kandidaten und keine übertriebenen Alliterationen wie „der fidele Froschfreund Fridolin“ mehr.

Zumindest zu den gestrichenen Alliterationen hat sich Moderatorin Vera Int-Veen schon geäußert. In einem Video sagte sie: „Leute, ganz ehrlich: Das war ein Stilmittel. Das haben wir auch wirklich gerne benutzt und vielleicht auch überreizt. Aber mittlerweile ist die Sendung auch erwachsen geworden, wir haben das Jahr 2020.“

Doch die Forderung der Fans geht weiter: „Schwiegertochter gesucht“ war immer ein Trash-Format und soll das auch bleiben, anstatt sich als ernst gemeinte Dating-Show auszugeben. Eine Twitter-Userin schreibt etwa „Die zerstören unsere Lieblingsshow“. Ein anderer geht sogar soweit, die Sendung zu beerdigen: „Ruhe in Frieden ,Schwiegertochter gesucht’ wie wir es kannten“.

Dass RTL versucht, Niveau in die einstige Trash-Show zu bringen, missfällt den Fans am meisten. Dadurch werde die Sendung „langweilig“ und Niveau sei an diesem Sendeplatz sowieso überflüssig, heißt es bei Twitter. Die Fans wollen die typischen Trash-Kandidaten, die Alliterationen, die zweideutigen Bauchbinden und sogar die „widerlichen Küsse“ zurück. Eine Nutzerin fordert von RTL: „Ihr habt jetzt eine Woche Zeit, um die neuen Folgen ab nächster Woche wieder #schwiegertochtergesucht gerecht umzuschneiden und zu vertonen.“

Doch die Kritik ist durchaus paradox. Immerhin liefen die Fans nach dem Verafake im Jahr 2016 noch Sturm gegen die Sendung. Damals hatte Satiriker Jan Böhmermann unter dem Stichwort #Verafake einen Kandidaten eingeschleust, um zu zeigen, wie die Showmacher des Formats Menschen systematisch bloßstellen. Daran will RTL mit dem neuen Konzept offensichtlich etwas ändern. Doch auch das passt den Fans anscheinend nicht.

Trotz der vielen negativen Kommentare spricht RTL von einem „überzeugenden Auftakt“ – zumindest mit Blick auf die TV-Quoten. Nach Angaben des Senders holte die erste Folge von „Schwiegertochter gesucht“ am Dienstagabend 14,3 Prozent bei den 14 bis 49-Jährigen und 12,8 Prozent bei den 14 bis 59-Jährigen – „Primetime-Sieg in beiden Zielgruppen“.

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