Rodnyansky bei „Illner“ Selenskyj-Berater fordert Energieimport-Embargo

Berlin · Nach der Ankündigung von Kremlchef Wladimir Putin, Gaslieferungen müssten künftig in Rubel beglichen werden, liegt das Thema „Lieferstopp“ erneut auf dem Tisch - auch bei „Maybrit Illner“.

 Der ukrainische Präsidentenberater Alexander Rodnyansky im Talk bei „Maybrit Illner“ am 24. März 2022.

Der ukrainische Präsidentenberater Alexander Rodnyansky im Talk bei „Maybrit Illner“ am 24. März 2022.

Foto: ZDF

Im Talk bei „Maybrit Illner“ geht es am Donnerstagabend um das Thema „Krieg in der Ukraine - Tut der Westen genug?“. Moderatorin Maybrit Illner wird in der Sendung bereits zum zweiten Mal in Folge vertreten. Wegen eines weiterhin positiven Corona-Tests bleibt Illner zu Hause. Die Gespräche führt an diesem Abend Marietta Slomka.

 Zu Gast ist unter anderem der ukrainische Präsidentenberater Alexander Rodnyansky. Er hält einen Stopp der europäischen Importe von russischem Öl und Gas für unumgänglich. Der Westen müsse verhindern, dass die Sanktionen gegen Russland von Moskau umgangen würden, sagt Rodnyansky. Mit der Ankündigung, Zahlungen für Energieimporte künftig nur noch in Rubel zu akzeptieren, kämpfe die russische Führung gegen die Inflation im Land, was ihr auch teilweise gelinge.

Russlands Präsident Wladimir Putin finanziere seinen Krieg gegen die Ukraine nach wie vor mit den Exporten von Öl und Gas, beklagt Rodnyansky. Wenn diese nicht gestoppt würden, werde „die Kriegsmaschinerie nicht zum Stillstand“ kommen, sagt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Ein Handelsembargo dagegen würde nicht nur den Krieg stoppen, sondern auch Repressionen im Inneren Russlands ein Ende setzen, argumentiert Rodnyansky. „Wir verfolgen damit beide Ziele gleichzeitig. Wir stoppen einerseits den Krieg und fördern eine demokratische Entwicklung innerhalb Russlands.“ Mit einem „zukünftigen demokratischen Russland“ könne man dann „vielleicht auch reden“.

Kremlchef Putin hatte am Mittwoch angekündigt, für Gaslieferungen aus Russland müssten „unfreundliche Staaten“ wie Deutschland und die übrigen EU-Mitglieder künftig in Rubel bezahlen. Die Ankündigung hat im Westen für neue Unruhe gesorgt. Mehrere europäische Länder, darunter auch Deutschland, lehnen einen Import-Stopp für russische Energie als Druckmittel gegen Moskau ab.

(peng/dpa)
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