"Das Monster aus der Tiefe" Rentner verklagt RTL wegen böser Lästereien

Die Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" ist nicht gerade wegen eines menschenfreundlichen Umgangstons bekannt. Nun steht sogar eine Klage ins Haus. Am Strand auf den Malediven verhöhnten Bohlen und Co einen österreichischen Rentner als "Monster aus der Tiefe". Das will der nicht auf sich sitzen lassen.

Echte Monster aus der Tiefe
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Wie der österreichische Kurier berichtet, soll der Sender dem Mann (69) Schmerzensgeld zahlen. 9000 Euro soll er ihm als Entschädigung bereits angeboten haben — eine nach Ansicht der Kölner "äußerst großzügig" bemessene Summe, wie das Blatt berichtet. Aber das reicht dem Rentner nicht. Er will 30.000 Euro — und hat Klage vor dem Landesgericht Korneuburg in Niederösterreich eingereicht.

Er fühlt sich durch die Verhöhnung seiner Person aufs tiefste verletzt. Zumal sich die halbe Welt über ihn lustig machte, nachdem er durch seinen Fernsehauftritt unfreiwillig prominent geworden war. Angeblich sprechen ihn bis heute immer wieder Leute darauf an und titulieren ihn dann erneut als "Monster aus der Tiefe".

Plötzlich stand er neben der DSDS-Jury

Anfangs habe er deswegen gar nicht mehr aus dem Haus gehen wollen und nicht mehr schlafen können. "Ich hab' einen Nervenarzt gebraucht", zitiert ihn der Bericht. 50 Tage habe er nicht mehr schlafen können.

Was war geschehen? In der Ausstrahlung vom 12. Februar bat die DSDS-Jury ihre Kandidaten zum Vorsingen auf den Malediven — dort, wo auch der 69-jährige Rentner Urlaub machte. Offenbar war der während der Aufzeichnung ungeplant in eine Szene hineinmarschiert, nur wenige Meter hinter dem Tisch der Jury.

Die DSDS-Regie nahm das nicht etwa zum Anlass, die Einstellung einfach zu wiederholen, sondern ließ vielmehr hemmungslos über den korpulenten Mann ablästern, der da gerade aus dem Wasser stieg. Sein Gesicht wurde dabei in der Ausstrahlung vor einem Millionenpublikum nur notdürftig durch einen dünnen schwarzen Balken verdeckt.

"Wääh! Iiiiih!"

Moderator Marco Schreyl und Jury-Chef Dieter Bohlen übten sich lieber in Gehässigkeiten. Kombiniert mit Unheil verheißender Musik heißt es unter anderem aus dem Off: "Es ist grausam, es ist gefährlich, es ist gefräßig - und es ist unberechenbar. Das Monster aus der Tiefe."

Auch Bohlen will sich nicht zurückhalten und kommentiert "Der sieht aus wie 'ne Flasche Bier". Co-Jurorin Fernando Brandao bringt sich mit Ekellauten wie "Wäh" und "Iiiih" mit ein.

All das hat dem 69-Jährigen die Zeit im Paradies der Malediven offensichtlich gründlich verdorben. "Als ich aus dem Urlaub kam, war ich der fröhlichste Mensch ..., und dann das", sagte er dem Kurier. "Ich konnte nicht schlafen, lag jede Nacht wach, nur wegen so einem Blödsinn."

Eine Sprecherin von RTL lehnte zuletzt eine Stellungnahme ab. Dem Mediendienst dwdl.de sagte sie: "Richtig ist, dass eine Klage anhängig ist, über die noch nicht entschieden ist. Zum laufenden Verfahren können wir keine weitere Auskunft geben."

(pst)
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