„Höhle der Löwen“ Rekord-Deal für Unternehmer aus Erkrath

Düsseldorf · Wundermittel gegen zu wenig Schlaf: 1,5 Millionen Euro bekommt der Erkrather Dr. Markus Dworak für „smart sleep“ – den Zaubertrank für Kurzschläfer. Ein zweiter Millionen-Deal scheitert am Dienstagabend.

Höhle der Löwen 2022: Die Top-Produkte der 11. Staffel auf Vox - Übersicht
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Die Top-Produkte aus „Die Höhle der Löwen“ 2022

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Foto: RTL/Bernd-Michael Maurer

Das gab es noch nie in der „Höhle der Löwen“: Die Investoren schicken einen Gründer aus dem Raum, um sich zu beraten. Alle sind hungrig auf einen Deal mit dem Erkrather Markus Dworak. „Das Ding ist ‚ne Bombe“, sagt Carsten Maschmeyer. „Ihr Produkt muss jeder sehen“, findet Handelsexperte Ralf Dümmel, und Frank Thelen geht sogar noch einen Schritt weiter: „Hier werden wir zum Bittsteller.“

„Schlaf dich fit“ lautet das Motto zu dem Produkt, das alle Löwen für sich haben wollen. Dabei handelt es sich um „smart sleep“, eine Kombination aus Kautabletten und Flüssigkeit zum Einnehmen. Das Präparat soll die Erholungsprozesse im Schlaf optimieren und beschleunigen. Bedeutet: Man ist auch nach kürzeren Nächten fitter und leistungsfähiger. Verantwortlich dafür ist eine Mischung aus verschiedenen Vitaminen, Aminosäuren und Kreatin, die dafür sorgt, dass die Zellen im Schlaf schneller regenerieren. Das ist laut Dr. Dworak zwar nicht für den Dauereinsatz gedacht, aber an sich völlig ungefährlich und funktioniert nach seinen Angaben auch nachweislich. Er muss es wissen: Der Erkrather Unternehmer ist Schlafforscher und arbeitet seit 14 Jahren an dem Thema.

„Ihre Bewertung ist nicht richtig“, erklärt Maschmeyer dem Gründer nach seiner Vorstellung. Ein Satz, der in der Höhle der Löwen normalerweise in einer vernichtenden Maßregelung eines vermessenen Kandidaten endet. Nicht so an diesem Abend. „Wir glauben, dass Ihre Firma viel mehr wert ist“, sagt Maschmeyer. „Wie viel hätten Sie gerne?“ Auch die anderen Löwen wollen auf den Schlaf-Zug aufspringen, jeder Investor gibt ein Angebot ab. Der sehr professionell auftretende Gründer entscheidet sich für die werthaltigste Variante und sorgt so für die nächste Premiere in der Show: 1,5 Millionen Euro ist der Rekord-Deal Wert, den er für die Zusammenarbeit mit Maschmeyer und Ralf Dümmel bekommt.

Eine ebenfalls siebenstellige Summe hat Dr. Jens-Christian Schwindt am Dienstagabend anvisiert. Eine Million Euro will er für eine Beteiligung an seinem Patientensimulator für Frühgeborene haben. Die Idee ist toll: Die Puppe „Paul“ ist randvoll mit Hightech und soll Ärzte und diejenigen, die es werden wollen, auf den Umgang mit Babys in Notfallsituationen vorbereiten. „Paul“ kann unter anderem atmen und seine Hautfarbe verändern – er reagiert auf die richtige oder eben falsche Behandlung der Ärzte. Von einem Laptop aus können verschiedene Szenarien ausgelöst und deren Behandlung ausgewertet werden. So kostet ein Fehler nicht direkt Leben und die Ärzte sind besser auf kritische Situationen vorbereitet.

Die Löwen sind durchweg begeistert von dieser innovativen Idee. „Du bist ein Traumgründer für mich“, sagt Frank Thelen. Trotzdem lassen die Investoren den Lebensretter und sein Team hängen. Mit fadenscheinigen Äußerungen steigt einer nach dem anderen aus, bis nur noch Carsten Maschmeyer übrig ist. Ganz schwach ist, wie die anderen Löwen versuchen, ihm die moralische Entscheidung aufzubürden. „Carsten, überleg doch nochmal“, fordert Judith Williams ihn auf, nachdem sie schon abgesagt hat. Man merkt dem sonst so abgeklärten Mann an, dass ihm das Thema am Herzen liegt und er helfen will. Doch seine schlechten Erfahrungen im Medizin-Bereich, insbesondere die Verhandlungen mit Kliniken, und die hohe Bewertung lassen auch ihn aussteigen. „Es ist die schwerste Absage bisher in der Höhle der Löwen für mich“, versichert der alles andere als glücklich wirkende Maschmeyer glaubhaft. Das gilt nicht für die anderen Löwen, die sich ihre anschließende Heuchelei, wie „schade“ das für die Gründer sei, hätten sparen können.

Anders herum läuft es bei Baris Özel und Max Krämer, die „Deutschlands ersten Insekten-Burger“ auf den Markt bringen wollen. Sie haben am Ende zwar ein Angebot, entscheiden sich aber gegen die Zusammenarbeit mit Dagmar Wöhrl. Allen anderen Löwen ist das Essen einer Larven-Boulette trotz positivem Geschmackstest zu viel „Kopf-Kino“. Wöhrl und die Gründer verhandeln über mehrere Runden, sie rufen mehrfach ihren Geschäftspartner zur Beratung an. Letztlich scheitert es daran, dass Wöhrl 300.000 Euro für 20 Prozent geben will, während die Jungs der „Bug Foundation“ 100.000 Euro mehr verlangen. Schade für die Gründer, die nur auf die nackten Zahlen schauen und den Mehrwert einer Partnerin wie Wöhrl nicht sehen.

Besser läuft es für die Macherinnen von Klebepunkt-Kunstwerken zum Selbermachen. Ihr neues „Malen nach Zahlen“ begeistert Georg Kofler, gemeinsam wollen sie „Dot on Art“ weiterbringen. Auch der Erfinder des „plankpad“, einem interaktiven Bodyweight-Trainer gegen Rückenschmerzen, bekommt einen Deal. Er findet in Ralf Dümmel einen neuen Sparringspartner.

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