Reaktionen Das halten RP-Leser von der Netflix-Serie „Squid Game“
Seit dem 13. September 2021 läuft die südkoreanische Serie „Squid Game“ auf Netflix – und ist auch bei jungen Menschen sehr beliebt. Wie stehen Eltern angesichts der vielen brutalen Szenen zu der Serie? Mit dieser Frage hat sich auch RP-Chefredakteur Moritz Döbler in seinem Artikel befasst – darauf haben viele Leserinnen und Leser reagiert.
RP-Leserin Verena Scardino erlaubt ihrem 13-jährigen Sohn nicht, „Squid Game“ zu schauen. Zwar sei er einer der wenigen, der die Serie nicht schauen dürfe, alle würden begeistert davon erzählen. „Aber ich finde das in dem Alter bedenklich“, so Scardino.
„Sehe nicht, dass man für ein Narrativ von Ungerechtigkeit so viel Blut braucht. Das klingt eher nach einer jämmerlichen Entschuldigung, seine Gewaltfantasien auszuleben. Man sollte sich fragen, wie das als akzeptabel gelten kann“, kommentiert ein weiterer Leser.
„Was macht das mit den Jugendlichen? Sie haben oft nicht das Verständnis, die Gewaltszenen aus einer Distanz rational einzuordnen. Manche können das, andere nicht“, findet ein anderer RP-Leser.
Leserin Nise Steierberg sieht das ähnlich. „Meine Tochter, 12 Jahre, kam nach Hause und sprach von dieser Serie. Als sie mir erzählte, dass ihre Mitschüler die Serie schauen und klasse finden, habe ich sie mir auch mal angeschaut – und ich muss sagen, das geht gar nicht“. Es sei „zu viel Blut“ zu sehen und andere Dinge, die Kinder nicht sehen sollten. Steierberg findet, die Serie sollte für Jugendliche ab 18 Jahre empfohlen werden – um bei Jüngeren zu verhindern, nach dem Anschauen der Serie „auf blöde Gedanken“ zu kommen.
Anderer Meinung ist Leserin Jaqueline Haas: „Ich finde, man kann die Kinder nicht alle gleichsetzen. Zwölfjährige sind in ihrer Entwicklung sehr unterschiedlich.“ Jedes Elternpaar sollte selbst entscheiden, ob die Serie etwas für ihre Kinder ist oder nicht.
Ein weiterer RP-Leser weist die Sorge mancher Eltern zurück: „Meine Kinder sind intelligente und wohlgeratene junge Erwachsene, die noch nie einer Fliege was zuleide getan haben, obwohl sie Ego-Shooter spielen und härtere Sachen als „Squid Game“ schauen“, schreibt er. „Krank finde ich eher diejenigen, die den Biedermann spielen, aber Parteien wählen, die an der Grenze gerne auf Frauen und Kinder schießen lassen würden.“
RP-Leserin Stefanie Schneider berichtet: „Meine Tochter geht in die fünfte Klasse... Selbst da haben es inzwischen einige Kinder gesehen. Ich finde, man sollte es individuell vom Kind abhängig machen. Manche sind in dem Alter weiter und haben das nötige Verständnis und empfinden es nicht als hart. Und es gibt welche, denen machen solche Serien und Filme noch mit 16 Jahren Angst.“ Das sei dasselbe wie bei Horrorfilmen – jeder habe ein anderes Empfinden.
Nachdem ihr 14-jähriger Sohn ihr von der Serie erzählte, habe sie ein paar Folgen „Squid Game“ mit ihm gemeinsam geguckt, schreibt Leserin Anke Bunk. „Wir fanden es beide bescheiden. Neugier gestillt, Thema vom Tisch.“
Bei „Squid Game“ sei die Erziehungspflicht gefragt, findet RP-Leser Hans Friedhoff. „Verbieten wird nicht helfen, dann gehen Kinder bei ihren Freunden gucken. Solche verbotene Sachen sind nicht Neues. Die Eltern können sich bestimmt noch an ihre eigene Kindheit erinnern und daran, was sie nicht sehen durften“, kommentiert er. Eltern sollten ihren Kindern seiner Meinung erzählen, dass es im richtigen Leben anders zugeht als in Filmen und Serien. Das habe bei seinem Sohn gut funktioniert – der habe ganz genau gewusst, dass die Menschen, die er im Spiel umfährt, eben nicht echt sind.
Was Eltern über „Squid Game“ wissen sollten, können Sie hier nachlesen.
Und hier geht es zur Bilderstrecke: Das sind die Charaktere aus der Serie „Squid Game“