Düsseldorf Radio NRW bleibt bei Hörern vorne

Düsseldorf · Der alte Branchenführer liegt auch in der neuen Reichweiten-Analyse an der Spitze. Die meisten Hörer hat 1Live verloren.

Radio NRW bleibt bei Hörern vorne - 1Live verliert Zuhörer
Foto: Ferl

Der nordrhein-westfälische Radiomarkt bewegt sich wenig, zumindest wenn es um den Branchenprimus geht: Unangefochten zieht der Verbund der Lokalsender seine einsamen Kreise an der Spitze der Hörergunst - allerdings nur in der Summe der insgesamt 45 Wellen. Radio NRW kann erneut einen Spitzenwert erreichen. Zwar verliert der Verbund in NRW nach der gestern veröffentlichten Media-Analyse (ma) werktags und zwischen 6 und 18 Uhr leicht an Hörern. Er erreicht aber noch 1,612 Millionen Hörer (minus 34.000) pro Stunde. Auch bundesweit gesehen bleibt der private Lokalsender-Verbund mit Abstand der meistgehörte Sender. Dahinter kommt in der bundesweiten Statistik die private Antenne Bayern mit rund 1,3 Millionen Hörern pro Stunde.

In der NRW-Hitliste hingegen konnte sich der gebührenfinanzierte Sender WDR 2 mit weitgehend stabilen Zahlen (970.000, plus 1000/Stunde) wieder auf den zweiten Platz hinter Radio NRW vorschieben. Der hausinterne Konkurrent 1Live rutscht nach Verlusten mit seinen nun 915.000 Hörern (minus 58.000) in der neuen Analyse auf den dritten Platz. Die dritte einschaltstarke WDR-Welle, WDR 4, verliert sehr leicht (minus 4000) und erreicht bei der Umfrage stündlich 676.000 Menschen in der wichtigen werberelevanten Zeit.

Nach wie vor häufiger eingeschaltet als die private Konkurrenz werden aber die öffentlich-rechtlichen Radiosender in Summe und auf die erweiterte Tagesreichweite von 5 bis 24 Uhr gerechnet. Rund 8,05 Millionen Menschen hören in NRW von Montag bis Freitag täglich eine der WDR-Wellen. Das sind 132.000 (1,7 Prozent) mehr als bei der jüngsten Umfrage. Das private Radio NRW büßt in diesem Rahmen in NRW 142.000 Hörer (minus 2,7 Prozent) am Tag ein und zählt noch 5,07 Millionen Anhänger innerhalb der Landesgrenzen.

WDR-Intendant Tom Buhrow zeigte sich vor allem erfreut über eine Zahl aus der Analyse: "Mit einem Durchschnittsalter unserer Hörer von 47,1 Jahren haben wir durchschnittlich jüngere Hörer als alle deutschen Radios zusammen", sagte er zum bundesweiten Stand. Der Altersdurchschnitt aller Radiohörer liegt in Deutschland bei 47,7 Jahren. "Das zeigt, dass wir bei den Jungen gut ankommen."

Radio NRW sieht den Lokalfunk im Land durch die Zahlen als verlässliches Erfolgsmodell bestätigt. "Die konsequente Fokussierung auf die hohe lokale Kompetenz in Kombination mit dem besten Mix in der Musik sowie die intelligente Aufgabenverteilung zwischen Rahmen- und Lokalprogramm hat sich bewährt", sagte Radio NRW-Geschäftsführer Jan-Uwe Brinkmann.

Ein Zusammenschluss der Medien- und Werbewirtschaft ermittelt zweimal jährlich die Reichweiten auf dem Hörfunkmarkt. Bundesweit wurden knapp 80.000 Bürger telefonisch nach ihren Lieblingssendern befragt. Darunter waren auch Kinder und Jugendliche von zehn bis 13 Jahren sowie deutschsprachige Ausländer.

(dpa)
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