Köln Putin-Interview schädlich für WDR-Kandidatur?

Köln · Interviews mit Staatsoberhäuptern sind eigentlich Sternstunden für Chefredakteure. Ein Interview mit Russlands Präsident Wladimir Putin unter dem Titel "Putin stellt sich" in der vergangenen Woche könnte sich für WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn jedoch zur Belastung entwickeln. Schönenborn gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Monika Piel bei der WDR-Intendanz. Schönenborn habe bei Putin nicht gut ausgesehen, heißt es nun von Mitgliedern des Rundfunkrates. Nicht, weil Putin den WDR-Chef mitten im Gespräch fragte: "Wie heißen Sie eigentlich?", sondern weil er ihm die Gesprächsführung aus der Hand nahm.

Die Frage nach Razzien bei deutschen Stiftungen in Russland konterte Putin: "Ich glaube, Sie schüchtern die deutsche Öffentlichkeit ein." Dann ließ sich Schönenborn erwischen, dass er ein vergleichbares US-Gesetz nicht kannte. Putin: "Wenn Sie zusätzliche Fragen haben, würde ich mich sehr gerne diesen Fragen stellen, um Ihnen zu erklären, was passiert."

(tüc)
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