"Los Angeles Times" und "Washington Post" räumen ab Pulitzer-Preisträger bekannt gegeben

New York (rpo). In New York sind die diesjährigen Pulitzer-Preisträger bekannt gegeben worden. Je drei Auszeichnungen gingen an die "Los Angeles Times" und die "Washington Post".

Die Gewinner der insgesamt 21 Pulitzerpreise wurden am Montag bei einer Feierstunde an der Columbia-Universität in New York bekannt gegeben. 14 Auszeichnungen gingen an Journalisten, Fotografen oder Medien und weitere sieben an Schriftsteller, Dichter sowie Musiker.

Der "Boston Globe" ist für seine Berichterstattung über sexuellen Missbrauch durch katholische Priester mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden. Die Tageszeitung erhielt den renommierten Journalismus-Preis in der Kategorie Verdienste zum Wohl der Öffentlichkeit. Jeweils drei Pulitzer-Preise gingen an "Los Angeles Times" und "Washington Post".

Für die beste aktuelle Berichterstattung zeichnete die Jury in New York die Mitarbeiter der "Eagle-Tribune of Lawrence" aus dem US-Staat Massachusetts aus. Sie hatten über das Ertrinken von vier Jungen im Fluss Merrimack berichtet. Clifford Levy von der "New York Times" gewann mit seiner Reportage über Misshandlungen von geistig kranken Menschen in New Yorker Heimen den Pulitzer-Preis für investigativen Journalismus.

Die Redaktion des "Wall Street Journal" erhielt den Preis für Hintergrundberichte mit einer Serie über amerikanische Firmenskandale. Die Gesundheitsexpertin von "The Sun of Baltimore", Diana K. Sugg, wurde für ihre verständliche Darstellung von komplexen medizinischen Themen ausgezeichnet. Cornelia Grumman von der "Chicago Tribune" überzeugte die Jury mit Leitartikeln gegen die Todesstrafe.

Alan Miller und Kevin Sack von der "Los Angeles Times" gewannen den Pulitzer-Preis für nationale Berichterstattung mit einem Beitrag über die Absturzserie eines Flugzeugtyps. Der Preis in der Sparte Auslandsberichterstattung ging an Kevin Sullivan und Mary Jordan von der "Washington Post" für Berichte über das mexikanische Justizsystem. Auch die Preise in den Sparten Kritik und Kommentar gingen an die "Washington Post".

Der in Berlin lebende US-Schriftsteller Jeffrey Eugenides hat mit seiner Familiensaga "Middlesex" einen der diesjährigen Pulitzerpreise gewonnen. Der Roman schildert den Werdegang einer griechischen Immigrantenfamilie in Detroit über drei Generationen. Sein erster Roman, "Die Selbstmord-Schwestern", war bereits ein internationaler Bestseller und von Sofia Coppola unter dem Originaltitel "The Virgin Suicides" verfilmt worden.

Der Pulitzer-Preis für Biografien wurde Robert Caro für "Master of the Senat", den dritten Band seines biografischen Werkes über den US- Präsidenten Lyndon B. Johnson, zugesprochen. Caro hatte 1975 mit der Biografie "The Power Broker: Robert Moses and the Fall of New York" seinen ersten Pulitzerpreis gewonnen. Der Drama-Preis ging an den gebürtigen Kubaner Nilo Cruz für sein Bühnenstück "Anna in the Tropics". Cruz gilt als politischer Provokateur. Er arbeitet als Dozent an der Yale-Universität und schreibt derzeit an einer Fortsetzung des preisgekrönten Dramas.

Den Pulitzerpreis für Geschichte erhält Rick Atkinson, ehemals bei der "Washington Post", für sein Werk "An Army at Dawn: The War in North Africa, 1942-1943". In der Kategorie Sachbuch gewann Samantha Power für ihren Titel "A Problem from Hell: America and the Age of Genocide", in dem die Autorin die Verantwortung der USA hinterfragt, Völkermorde in anderen Ländern zu verhindern.

Paul Muldoon gewann für seine Gedichtsammlung "Moy Sand and Gravel" den Pulitzerpreis für Poesie, und der Komponist John Adams wurde mit dem Musikpreis für sein Werk "On the Transmigration of Souls" belohnt. Es lässt die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 zu Wort kommen und war im Herbst vergangenen Jahres von den New Yorker Philharmonikern uraufgeführt worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort