Superstars ohne eigene Kreativität "Prinz" Krumbiegel: "Schrecklich und ätzend"

Leipzig (rpo). Kein gutes Haar lässt Sebastian Krumbiegel von der Popgruppe "Die Prinzen" an der RTL-Talentshow "Deutschland sucht den Superstar". Allerdings gibt er zu, dass er sich früher in einer ähnlichen Situation vermutlich auch beworben hätte.

Die Show sei "schrecklich und ätzend" und biete keinen Raum für Kreativität, sagte Krumbiegel in einem dpa-Gespräch in Leipzig. Gleichwohl hätte er sich früher in einer ähnlichen Situation vermutlich auch beworben. "Ich wäre aber wohl nicht genommen worden, da ich nicht stromlinienförmig genug bin", sagte der Musiker.

Die Finalisten der Show hält Krumbiegel für "unauthentisch". "Ich habe das Gefühl, dass es den Teilnehmern nur darum geht, um jeden Preis berühmt zu werden", sagte der 36-jährige frühere Sänger des Leipziger Thomanerchors. "Als ich mit 15 Jahren meine erste Band gegründet habe, da wollte ich etwas erzählen." Wer langfristig auch international erfolgreich sein wolle, der müsse seinen Stil finden. Die "Prinzen" hätten stets versucht, ihre eigene Kultur zu entwickeln, obwohl sie sich an den "Beatles", an "Queen" oder den "Comedian Harmonists" orientierten. Auch vor politischen Aussagen scheue die Band nicht zurück, etwa in ihrem "Deutschland-Lied".

Kritisch äußerte sich Krumbiegel über den Umgang mit den Teilnehmern an der RTL-Show. "Es wird ihnen suggeriert, dass sie ganz großartig sind." Dabei seien sie nicht mehr als Marionetten eines riesigen Geschäfts. Er wolle die Show aber nicht verteufeln. "Für die Teilnehmer ist es in der Tat eine große Chance."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort