Sido über ProSieben-Castingshow "Popstars": Talent nicht nötig
München (RPO). Rapper Sido hat das ProSieben-Casting "Popstars" scharf kritisiert. Der Musiker, der bei der vorletzten Staffel der Show in der Jury saß und die Girl-Band Queensberry mitgecastet hatte, sagte er in einem Interview, dass das Weiterkommen nicht vom Talent der Kandidaten abhänge. "Du kannst so gut performen, wie du willst. Wenn du keine spannende Story zu erzählen hast, kommst du nicht weiter", sagte der 28-Jährige.
Tops und Flops der "Popstars"-Bands
Er fügte gegenüber der Jugendzeitschrift "Bravo"hinzu: "Ich glaube, die Kandidaten werden vor dem Casting ganz direkt gefragt: 'Hat deine Mutter Krebs?' oder ,Ist dein Vater pleite?'"
Die Jury sei in ihrer Entscheidung nicht frei: "Im Studio gibt's eine Ampel, die der Zuschauer und die Kandidaten nicht sehen können", sagte der Rapper. "Wenn jemand vorne stand und vorsang, wurde uns von den Machern der Show damit signalisiert, wer weiterkommen soll und wer nicht." Wenn die Ampel rot geblinkt habe, hätte die Jury den Kandidaten ablehnen müssen, bei "Grün sollte der Kandidat weiterkommen. Auch wenn er nix kann - nur aufgrund einer spannenden Geschichte", sagt Sido.
"Detlev D! Soost ist ein Vollidiot"
Auch "Popstars"-Juror Detlev D! Soost bekam sein Fett weg. "Er ist ein Vollidiot und privat genauso abgebrüht wie in der Sendung", sagte Sido. "Er muss das nicht mal spielen. Gut, er verdient damit sein Geld und kriegt dadurch auch noch Werbung für seine Tanzschulen. Nur, menschlich ist das nicht."
ProSieben dementiert
Der Sender widersprach der Darstellung am Mittwoch auf ddp-Anfrage. "Wer beim 'Popstars'-Casting weiterkommt, entscheidet einzig und allein die Jury", sagte ein Sprecher. Kandidaten würden auch nicht nach persönlichen Schicksalsschlägen ausgewählt.
ProSieben will gegen die Anschuldigungen vorgehen, in welcher Form werde noch geprüft. Mögliche Zusammenhänge zwischen den schleppenden Einschaltquoten der aktuellen Staffel und dem Sido-Interview wies der Sprecher zurück.
