TV-Show "Schlag den Raab" Polizistin bringt Raab ins Schleudern

Düsseldorf · So nah war eine Frau noch nie dran, bei "Schlag den Raab" zu gewinnen. Nach fast anderthalb Jahren durfte endlich mal wieder eine weibliche Kandidatin antreten. Die Polizei-Kommissarin Manuela Kurrat sollte es Raab endlich heimzahlen. Erst sah alles nach einer großen Enttäuschung aus. Dann aber kam der Zackibumbacki-Moment.

Schlag den Raab: Polizistin bringt Raab ins Schwitzen
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So nah war eine Frau noch nie dran, bei "Schlag den Raab" zu gewinnen. Nach fast anderthalb Jahren durfte endlich mal wieder eine weibliche Kandidatin antreten. Die Polizei-Kommissarin Manuela Kurrat sollte es Raab endlich heimzahlen. Erst sah alles nach einer großen Enttäuschung aus. Dann aber kam der Zackibumbacki-Moment.

Die blonde, überwiegend ernst dreinblickende Polizistin Manuela Kurrat aus Magdeburg trat an diesem Samstagabend ein schweres Erbe an. Die Bilanz der wenigen Frauen bei Schlag den Raab liest sich bislang kümmerlich. Noch nie in sechs Jahren "Schlag den Raab" hat eine gewonnen. Mehr als 21 von 120 möglichen Punkten holte bislang noch keine gegen den selbsternannten "Raabinator".

Die schlimmste aller femininen Niederlagen erlaubte sich vor knapp zwei Jahren die Medizinstudentin Ria Sabay . Die Kandidatin ging damals unter, ohne auch nur ein einziges Spiel zu gewinnen. Seitdem rollen bei dem Gedanken an eine weibliche Kandidatin viele reflexartig mit den Augen.

Buschmann über Raab beim Autorennen: "Du Teufelsfahrer!"

Anfangs sah es nach einem weiteren Debakel aus. Die 30-jährige Polizistin geriet schnell in Rückstand. Von den ersten acht Duellen gegen Raab gewann sie nur eins. Immerhin: Im vierten Spiel, bei dem rückwärts abgespielte Musiktitel zu erkennen waren, schlug sie Gastgeber Raab sogar in seiner vermeintlichen Paradedisziplin.

Ansonsten nahm das Schicksal erbarmungslos seinen Lauf. Die 30-Jährige lag mit 4: 32 scheinbar hoffnungslos zurück. Eine Schlappe setzte es sogar beim Wurfpfeilwerfen, einer Disziplin, die der früheren Polizei-Weltmeisterin im Speerwerfen doch eigentlich hätte liegen müssen.

2,5 Millionen Euro im Jackpot

Dabei hatte sich die Kommissarin aus Magdeburg zuvor gegen die männliche Konkurrenz mit großem Vorsprung durchgesetzt und dabei durchaus einen souveränen Eindruck hinterlassen: Cool, clever, ein Gesicht wie Silvana Koch-Mehrin, vom Typ her angenehm zurückhaltend und erfrischend anders als die große Töne spuckenden Männer.

Sie sollte die Aufgabe angehen, den reichlich beschädigten Ruf der Frauen bei Raab wieder herzustellen - und das auch noch, während es an diesem Abend um eine große Menge Geld geht. 2,5 Millionen Euro warteten im Jackpot. Der Druck war offensichtlich sehr groß. In der Live-Show verschwand sie neben dem Egomanen Raab anfangs bis zur Unkenntlichkeit.

Ein Langeweiler

Manuela erwies sich als eine freundliche, körperlich fitte und hellwache Kandidatin. Aber leider auch als still und wenig abgezockt. Manchmal zuckte sie mit den Schultern, ganz so als wollte sie sich entschuldigen. Und das bei Raab. Was in Kandidatin Manuela vorgeht, ließ sich beim Spiel "Blindenschrift" erahnen. Die Kamera zeigt ihre Hände dabei in Nahaufnahme. Das Zittern - unübersehbar.

Entsprechend schnell entwickelt sich die Show für den alten Hasen Raab zum Durchmarsch — und für den Zuschauer zum Langeweiler. Lediglich beim Speed-Badminton und bei den Wurfpfeilen ging es knapp zu. Andere Spiele wie etwa "Blamieren oder Kassieren", "Magnetfußball" oder das Autorennen gingen überaus deutlich an Raab. Bei Twitter wurde der Wunsch laut, die energiegeladene Sängerin Beth Ditto vom Studiogast "Gossip" möge doch bitte Manuela als Kandidatin ablösen.

Mit Zackibumbacki kam die Wende

Doch gegen Mitternacht nahm die Sache eine Wendung, die wohl nur die wenigsten für möglich gehalten hätten. Manuela kam glücklich zurück ins Spiel. Auslöser: die Überheblichkeit des Gastgebers. Die Sache schien zu diesem Zeitpunkt so eindeutig für ihn zu laufen, dass er beim Billardkegeln die Konzentration fahren ließ.

Raab blödelte herum, machte Sprüche wie " Zackibumbacki, alle fallen sie um", einmal spielte er gedankenlos die falsche Kugel an. Frank Buschmann, wie immer launiger Sport-Kommentator aus dem Off, gab Manuela Tipps wie "Auch mal böse sein!" Die lächelt, als sie das hört, nutzt Raabs Schwächemoment und verkürzt im neunten Spiel auf 13:32.

Plötzlich geht es an die Nerven

Der glückliche Erfolg lässt aus Manuela eine andere werden. Jetzt, erst spät, nach Mitternacht, verliert sie ihre Zurückhaltung, gewinnt dafür spürbar an Sicherheit. Sie registriert, dass sie in dieser Show noch alle Chancen auf den großen Sieg hat. Und punktet. Zuerst beim Quiz, anschließend bei einem Wurfspiel, bei dem beide bis an ihre Grenzen gehen. Die Show wird unverhofft zum Nervenkrimi. Um 1:03 ist erstmals ein echter Jubelschrei aus Manuelas Mund zu hören. Sie hat beim "Ballball" gewonnen - und damit zum ersten Mal die Führung übernommen. Es steht 34:32.

Mitten in der Nacht ist es doch noch spannend geworden. Jetzt scheint alles möglich. Aber Manuelas Erfolgssträhne verpufft so schnell wie sie gekommen ist. Raab kann deutlich schneller eine Leine an einem Stock aufwickeln als auch Prominente erkennen. Die Routine setzt sich durch. Im entscheidenden Turmspiel, bei dem die Duellanten Steine aus einem Turm aus Holzklötzen herausziehen müssen, ohne dass er einstürzt, scheitert die Polizistin endgültig. Bis 1.37 Uhr hat sie Raab auf Trab gehalten.

Unterm Strich ist es also wieder nichts geworden aus Sicht der Frauen. Doch die Polizistin aus Magdeburg war so nahe dran wie noch keine Kandidatin zuvor. Und mehr noch: Mit ein wenig mehr Cleverness wäre gegen den alternden Raab mehr drin gewesen. Den zuletzt beschädigten Ruf der Frauen hat sie jedenfalls wieder aufpoliert. Wer weiß? Vielleicht steht nach diesem Auftritt schon wieder eine Frau gegen Raab Ring. Dann geht es um die Rekordsumme von drei Millionen Euro.

(pst)
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