„Polizeiruf“-Nachlese Gerechtigkeit statt Recht und Gesetz

Düsseldorf · Im neuen Rostocker „Polizeiruf“ brachen Polizisten in Keller ein, verrieten geheime Informationen und fälschten Beweise. Das war menschlich vielleicht verständlich – wirkte dann und wann aber etwas zu dick aufgetragen.

 Die Kommissare setzen dem Verdächtigen zu und wollen ein Geständnis erzwingen.

Die Kommissare setzen dem Verdächtigen zu und wollen ein Geständnis erzwingen.

Foto: dpa/Christine Schroeder

Worum ging es? Die 17-jährige Janina wurde vor 30 Jahren vergewaltigt und erwürgt. Guido Wachs (Peter Trabner) wurde dafür zunächst verurteilt, dann aber freigesprochen. Jetzt rollen die Rostocker Ermittler um Bukow (Charly Hübner) und König (Anneke Kim Sarnau) den Fall wieder auf – und wissen bald: Wachs ist der Mörder. Doch noch einmal angeklagt werden kann er dafür nicht. So will es die deutsche Strafgesetzgebung. Deshalb sucht das Team nach weiteren Fällen.

Worum ging es wirklich? Um den Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Recht. Was ungerecht erscheint – dass ein Mörder trotz zweifelsfreier Identifizierung frei herumläuft – kann eben trotzdem rechtens sein. Dass die  Ermittler das nicht einfach so hinnehmen, ist sympathisch, aber bisweilen auch ein bisschen zu viel des Guten. Immer wieder brechen sie das Gesetz – und das, obwohl Bukow und König wegen Fehlverhaltens in einem anderen Fall ohnehin Geldstrafen zahlen müssen.

Wie geht es weiter? Ob dieser Mord noch einmal eine Rolle spielt, ist unklar. Möglich wäre es – schließlich hat König Beweismittel gefälscht und Bukow deckt sie. Interessant ist zudem, wie sich die ambivalente Beziehung der beiden weiterentwickelt. Es bleibt spannend in Rostock.

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