"Polizeiruf 110"-Nachlese Kurz vor dem Weltuntergang

Düsseldorf · Der "Polizeiruf 110" erzählt von unkontrollierbarer Angst und Wut und vom Wunsch, die Welt zu ändern. Kommissarin Lenski wird selbst Opfer. Ein Einbruch in ihrer Wohnung wirft sie komplett aus der Bahn.

 Lenski und Raczek werden Zeuge einer Familienauseinandersetzung.

Lenski und Raczek werden Zeuge einer Familienauseinandersetzung.

Foto: dpa, sab

Darum ging es Ermittlerin Olga Lenski (Maria Simon) wird von Einbrechern im Schlaf gefilmt und ist danach von Ängsten geschüttelt. Während ihr Partner Adam Raczek (Lukas Gregorowicz) nach den Einbrechern sucht, muss sie kurz aussteigen und zieht sich auf den Selbstversorger-Hof von Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel) zurück. Lenskis persönliche Katastrophe ist gerade passiert, jemand ist in ihr Zuhause eingedrungen, Kohlmorgen ist auf die ganz große Katastrophe eingestellt: die Apokalypse. Kohlmorgens Frau Valeska, die viel anarchistischer ist als er und die Welt am liebsten einmal auf links ziehen will, wird tot aufgefunden, der Gatte ist verdächtig. Als Valeskas Liebhaber plus Anhänger auf die Barrikaden gehen und überall der Strom ausfällt, wird es brenzlig für Lenski und Raczek.

Das war super Jürgen Vogel. Natürlich! Und Maria Simon. Beide haben gerade ihre Gewissheiten verloren - sie durch den Einbruch, er, weil ihn seine Frau mit den Kindern allein gelassen hat. Schrittchen für Schrittchen bauen die beiden eine Verbindung auf, beim Fischefangen wechselt Kohlmorgen fast unmerklich zum "Du" über. Aber klar ist: Eine Zukunft kann das nicht haben.

Das war etwas viel Valeska Kohlmorgens Liebhaber Ulysses (Dimitrij Schaad), dessentwegen sie ihren Mann verlassen hat, ist etwas zu pathetisch, genauso Kohlmorgens Tochter Ulrike, deren Monologe arg belehrend daherkommen.

(gro)
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