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„Polizeiruf 110“ aus Rostock Kein Weg zurück

Düsseldorf · Der Abschied von Charly Hübner in seiner Rolle als Sascha Bukow überwiegt im Rostocker „Polizeiruf“ den eigentlichen Fall. Sein Abgang ist weit entfernt von Glanz und Gloria.

 Henning Röder (Uwe Preuss, l-r), Volker Thiesler (Josef Heynert), Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Sascha Bukow (Charly Hübner) in einer Szene des "Polizeiruf 110: Keiner von uns".

Henning Röder (Uwe Preuss, l-r), Volker Thiesler (Josef Heynert), Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Sascha Bukow (Charly Hübner) in einer Szene des "Polizeiruf 110: Keiner von uns".

Foto: dpa/Christine Schroeder

Worum es ging Um den Mord an Neu-Gangster-Boss Tito (Alexandru Cirneala), um einen alternden Rockstar mit Anklips-Zöpfchen und Sinnkrise (Bela B.), den Kampf um den Verbrecher-Thron zwischen dem erfahrenen Zoran Subocek (Aleksandar Jovanovic) und dem Neuling „Der Falke“ (Oskar Bökelmann), um Sascha Bukows (Charly Hübner) Zerrissensein zwischen richtig und falsch - und um Bukow und König. Immer wieder um Bukow und König. Sie sind jetzt ein Paar, sie üben das noch, es hakt, weil keiner von beiden ein Händchen für das Gute, Einfache hat, aber klar ist trotzdem: Das ist eine verdammt große Sache. Dass der rechtsextreme „Falke“ Tito erschlagen hat, gerät darüber zur Nebensache.

Was man wissen musste Katrin König (Anneke Kim Sarnau) fälschte vor einer ganzen Weile DNA-Beweise, um einen Kriminellen sicher hinter Gitter zu bringen, und Bukow deckte sie. Jetzt, in „Keiner von uns“, drohten die beiden aufzufliegen, weil Bukows Erzfeind Subocek zurück in Rostock ist und ihn mit diesem Wissen erpresst.

Worum es wirklich ging Um die Liebe und darum, ob man für sie aus seinen gewohnten Mustern auszubrechen bereit oder in der Lage ist. Darum, ob der Mensch einen unveränderlichen Kern hat und wenn ja, ob man diesen ignorieren kann oder soll. König kämpft in „Keiner von uns“ mit ihrem Misstrauen, mit ihrer Angst davor, sich ganz und gar und mit allem, was sie hat, auf Bukow einzulassen. Aber sie gibt sich einen Schubs und macht ihr Herz auf und fragt ihn sogar, ob er sie heiraten möchte, und für einen klitzekleinen Moment - auf die krumme, kaputte Bukow-König-Art - ist alles gut. Sie knien leicht linkisch voreinander auf dem Parkplatz des Präsidiums, sie steckt ihm einen Drahtring über den kleinen Finger, er sagt, das mit ihr sei das Schönste, was er sich für den Rest seines Lebens vorstellen kann.

Wieso es enden musste Beim großen Showdown erschießt Bukow Subocek. Zu König und allen anderen sagt er, es sei Notwehr gewesen, sie weiß, dass er lügt, er weiß, dass sie es weiß. König hadert, ist enttäuscht, schockiert, fragt sich, ob sie sich jetzt auf ewig immer wieder gegenseitig decken - zumal sie kurz  zuvor beschlossen hatten, alles zu gestehen. Und Bukow erkennt, dass es keinen Weg zurück gibt für ihn: Er ist vielleicht kein glasklarer Verbrecher, er ist aber auch kein glasklarer Polizist mehr.

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