Bundesvision Song Contest 2009 Peter Fox, König von Deutschland

Düsseldorf (RPO). Wer bis Freitag Abend, 22.14 Uhr, tatsächlich dachte, dass ein anderes Bundesland als Berlin den "Bundesvision Song Contest 2009" gewinnen könnte, der wurde enttäuscht. Peter Fox betrat die Bühne. Und machte sich mit "Schwarz zu blau" binnen drei Minuten zum neuen König von Deutschland.

Die Bilder vom Bundesvision Song Contest 2009
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"Das ist eine Demonstration", sagte Stefan Raab, Moderator und Initiator der Sendung, schon vier Runden vor dem Ende der Abstimmung der Bundesländer über den Sänger.

Fünf Minuten später war klar: Peter Fox gewinnt die fünfte Auflage des "Bundesvision Song Contest 2009" für Berlin mit deutlichem Vorsprung vor den soften Sachsen von Polarkreis 18 ("The Colour of Snow") und den harten Nordrhein-Westfalen von Rage ("Gib dich nie auf").

Alle 16 deutschen Länder hatten nicht nur je eine Musikgruppe nach Potsdam geschickt, sondern auch ihre Radiohörer und Fernsehzuschauer über den Sieger abstimmen lassen.

Wer den Auftritt von Peter Fox sah, hatte keinen Zweifel mehr an dessen Sieg. Egal, wie talentiert oder engagiert die 15 Künstler vor ihm waren und auftraten - Peter Fox war, begleitet von einem mit Affenmasken verkleideten Sinfonie-Orchester, mit seiner Hymne an die Hauptstadt eine Klasse besser.

Mit 174 von 192 möglichen Punkten stellte der Sänger mit den fuchsroten Haaren auf dem Kopf und im Gesicht einen neuen Rekord auf. Alle Bundesländer sahen den Frontmann der Reggae/Dancehall-Kombo Seeed als besten Musiker an.

"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", war Fox sprachlos. Er übertraf die Bestmarke der Band Juli, die 2005 mit "Geile Zeit" 159 Punkte erreichte, um 15 Zähler.

Damit wird der nächste Bundesvision Song Contest zum zweiten Mal in Berlin stattfinden. "Danke Potsdam! Danke Berlin!", jubelte Fox.

Einzig die Gruppen aus ihren eigenen Ländern konnten den Mann, der mit bürgerlichem Namen Pierre Baigorry heißt, stoppen, indem sie ihrer eigenen Band die vollen zwölf Punkte gaben - das aber auch nur in neun von 16 Fällen. Peter Fox war einfach zu gut.

So wie sich die gesamte Veranstaltung wieder selber toppte. Mit dabei waren romantischer Elektro-Pop von Chapeau Claque ("Pandora - Kiss Miss Tragedy") aus Thüringen, deutscher Brit-Pop von Fotos ("Du fehlst mir") aus Niedersachsen sowie Party-Musik vom Hamburger Olli Schulz ("Mach den Bibo").

Einziger Wehrmutstropfen für den Berliner: "Ich finde, dass Marteria und Ruben Cossani zu wenig Punkte bekommen haben", sagte er, während der goldene Konfettiregen sich schon über der Bühne entlud.

Der Rostocker Marteria fühlte sich als gar nicht mal so unlustiger Rapper in Mecklenburg-Vorpommern "Zum König geboren".

Die drei Jungs von Ruben Cossani aus Schleswig-Holstein zogen brav Anzug und Krawatte an und erinnerten mit "Bis auf letzte Nacht" an den guten alten Sound der Sechziger Jahre.

Den einzigen massenkompatiblen Song aber lieferte Peter Fox, der mit seinem Album "Stadtaffe" in Deutschland schon drei Mal Gold und eine Schallplatte aus Platin abgeräumt hat. "Es ist Filmmusik zum Dänzen", sagt er.

Zweiter Sieg von Fox

Schon vor drei Jahren hatte er mit seiner Band Seeed und dem Song "Ding" den "Bundesvision Song Contest" gewonnen und anschließend Platz fünf der Charts gestürmt.

Es war erst der zweite Song überhaupt, der auf dem "BuViSoCo" gesungen wurde und unter den Top 5 der deutschen Single-Charts landete. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass "Schwarz zu blau" das auch schafft.

Schon im Vorfeld hatte Peter Fox angekündigt, bei einem Sieg "ganz viel und doll zu trinken". Wahrscheinlich so lange, bis sich der Berliner Himmel wieder färbt. Von "Schwarz zu blau".

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