Staatsanwaltschaft ermittelt "Panorama": "Sklavenarbeit" in Autobahntoiletten

Hamburg (rpo). Klofrauen und -männer auf deutschen Autbahntoiletten verrichten "Sklavenarbeit", berichtet das ARD-Magazin "Panorama". Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

In vielen deutschen Autobahntoiletten wird offenbar "Slavenarbeit" geleistet. Die Klofrauen und -männer müssen ihr Trinkgeld an den jeweiligen Reinigungsunternehmer abliefern, ergaben Recherchen des ARD-Magazins "Panorama".

Bundesweit werde deshalb von mehreren Staatsanwaltschaften gegen Reinigungsunternehmen ermittelt. Zu den Vorwürfen gehören Sozialversicherungsbetrug, Steuerhinterziehung, Lohnwucher und illegale Beschäftigung.

Die Raststätten müssen für die Säuberung der Toiletten häufig nichts bezahlen, berichtet "Panorama". Sie bekommen sogar eine Art Pacht zwischen 100 und 1000 Euro pro Monat von den Reinigungsfirmen, damit diese putzen und Trinkgelder kassieren dürfen. Toilettenanlagen seinen "ein sehr lukratives Geschäft" und unter den Reinigungsfirmen existiere ein "harter Konkurrenzkampf", sagte der Potsdamer Oberstaatsanwalt, Benedikt Welfens, dem Magazin. (Sendung am Donnerstag um 20.15 Uhr)

Bis zu 200 Euro Trinkgelder am Tag würden an einer Toilette eingenommen, den Großteil davon muss das Personal an das Unternehmen abliefern. Den Klofrauen und -männern bleibe ein Stundenlohn von rund zwei Euro. "Das ist eine moderne Form der Sklavenarbeit", urteilte Thorsten Schneider vom Hauptzollamt Heilbronn. Insgesamt beläuft sich der Schaden durch derartige Reinigungsfirmen nach Angaben der Fahnder bundesweit auf mehr als 100 Millionen Euro.

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