Erst Wirecard, dann Cum-Ex-Geschäfte Neue Vorwürfe gegen Finanzminister Olaf Scholz

Berlin · Der frühere Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz soll zwei Treffen mit einem Bankier im Jahr 2016 verschwiegen haben, der wegen illegaler Cum-Ex-Geschäfte aufgeflogen war. Die Hamburger Finanzbehörde hatte damals eine Steuerforderung gegenüber der Privatbank Warburg von 47 Millionen Euro verjähren lassen.

 Olaf Scholz ist Kanzlerkandidat der SPD.

Olaf Scholz ist Kanzlerkandidat der SPD.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Wenn der Druck größer wird, reagiert der Finanzminister mit neuen Initiativen. So geschah es, als der Wirecard-Skandal im Sommer den Bundestag erreichte. Olaf Scholz legte daraufhin eilig einen Katalog mit Reformvorschlägen für die in der Kritik stehende Finanzaufsicht vor. So passierte es auch an diesem Freitag, nachdem Vorwürfe gegen den SPD-Kanzlerkandidaten im Zusammenhang mit illegalen Cum-Ex-Geschäften der Hamburger Privatbank Warburg bekannt wurden. In einem Interview kündigte Scholz daraufhin härtere Regeln für Mitarbeiter der Finanzaufsicht Bafin an, die im Vorfeld der Insolvenz des Skandal-Konzerns Wirecard auffallend häufig mit dessen Aktien jongliert hatten und damit in Verdacht gerieten, ihr Insiderwissen in Geld zu verwandeln.