Wuppertal Nuhr blickt als Letzter auf 2012

Wuppertal · Nach den nachrichtlichen Jahresrückblicken setzen die Sender jetzt noch einmal auf Lustigkeit.

Den lustigsten Teil des Jahresrückblicks "Nuhr 2012" werden die ARD-Zuschauer am 20. Dezember wahrscheinlich gar nicht zu sehen bekommen: Bei der zweiten Aufzeichnung der Sendung am Mittwoch-Abend in der Wuppertaler Stadthalle fiel plötzlich das Licht aus – und Dieter Nuhr improvisierte sich über ein minutenlanges Loch hinweg: "Das ist der Unterschied. In Düsseldorf würde jetzt einer aufstehen und sagen: Komm her, ich zahl die Scheiße." Nach den großen, nachrichtlichen Jahresrückblicken setzen die Sender jetzt noch einmal auf Lustigkeit.

Erwartbar weit vorne wird dabei heute Abend die "heute-show" von Oliver Welke im ZDF liegen, was allerdings nicht an Oliver Welke allein liegt. Der Witz in der Show, die nicht zufällig in den Kölner Brainpool-Studios aufgezeichnet wird, stammt häufig von Headwriter Morten Kühne und einem halben Dutzend weiterer Autoren. Bevor Kühne 2009 Chef-Schreiber der "heute-show" wurde, schrieb er als Comedy-Autor unter anderem bereits für die "Freitag Nacht News" und "Pastewka unterwegs" bei RTL, "Ladykracher" und "Fröhliche Weihnachten mit Wolfgang und Anneliese" sowie "Maddin in love" bei Sat.1 und "Switch reloaded" und "Krügers Woche" bei ProSieben, zudem für die Bühnenprogramme von Rüdiger Hoffmann und Oliver Polak. So lustig sieht das ZDF aus eigener Kraft eigentlich nie aus.

Einen Tiefpunkt wird den lustigen Jahresrückblicken dagegen am 18. Dezember Vox mit dem zweiten Teil des ganz eigenen Jahresrückblicks von Daniela Katzenberger hinzufügen; dabei wirken Gäste mit, die weder irgendwer noch irgendwas sind (mit Ausnahme von Katzenbergers Opa Gernot), entsprechend peinlich wird es werden.

Dieter Nuhr wird in seinem Jahresrückblick, den die ARD wegen Nuhrs vorhersehbarer Frechheit erst nachts ausstrahlt, vor allem unterhaltsam nörgeln. "2012 wird uns in Erinnerung bleiben als die große Zeitverschwendung zwischen 2011 und 2013", befindet der Düsseldorfer. In Hannelore Krafts Landtagswahlkampf ("Wir lassen kein Kind zurück") erkennt Nuhr rückblickend das Konzept der "Prusselise", die Pippi Langstrumpf ins Kinderheim stecken will. Und er fragt sich, warum man für schlechte Bücher eigentlich nicht ins Gefängnis kommt, was unverdientes Glück für Kachelmann und Bettina Wulff sei.

(RP)
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