"Popetown" MTV-Serie über den Papst empört Katholiken

Bonn (rpo). Der Musiksender MTV wirbt derzeit für eine neue Serie, in deren Mittelpunkt ein "durchgeknallter Papst" steht - ausgerechnet wenige Tage vor Ostern. Das Zentralkommitee der deutschen Katholiken ist empört und erwägt rechtliche Schritte.

 Eine Serie über einen "durchgeknallten Papst" sorgt in der Katholischen Kirche für Aufregung.

Eine Serie über einen "durchgeknallten Papst" sorgt in der Katholischen Kirche für Aufregung.

Foto: AFP, AFP

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken forderte am Sonntag den Musiksender MTV auf, die Folgen nicht auszustrahlen. Zudem prüfe man die Einleitung rechtlicher Schritte, kündigte ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer in einer in Bonn verbreiteten Erklärung an.

Sowohl die Sendung und als auch die bereits angelaufene Werbung stellten einen direkten Angriff auf den christlichen Glauben und eine "schwerwiegende Störung des öffentlichen Friedens" dar. "Popetown" war ursprünglich für die BBC produziert worden. Nach zahlreichen Protesten in Großbritannien wurde die Cartoon-Serie dort zunächst verschoben und anschließend komplett gestrichen.

Unter der Überschrift "Lachen statt rumhängen" ist in ganzseitigen Zeitschriftenanzeigen ein leeres Kreuz zu sehen. Davor sitzt Christus mit Dornenkrone vor einem Fernsehgerät und lacht. Laut Werbetext geht es in den Folgen um einen "durchgeknallten Papst" und einen "kriminellen Kardinal", die unter anderem Waisenkinder in die Sklaverei verkaufen.

"Widerwärtige Verhöhnung"

Durch die Annoncen des Musiksenders wenige Tage vor Karfreitag und Ostern würden die Christen in Deutschland provoziert und der christliche Glaube "in gröbster Weise in den Schmutz" gezogen, kritisierte das Katholiken-Komitee. Es handele sich um eine "widerwärtige Verhöhnung der katholischen Kirche".

Der vor allem bei Jugendlichen populäre Sender MTV hat den Start der Serie für 3. Mai angekündigt. Das ZdK ruft Christen auf, gegen eine Ausstrahlung und die entsprechende Werbung zu protestieren. Auch dem Deutschen Werberat sollen bereits Beschwerden vorliegen.

(afp2)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort