„Schwierig zu vermitteln“ Ministerpräsident Haseloff fordert WDR-Intendant Buhrow zu Gehaltsverzicht auf

Magdeburg · In die Kritik um die Vergütungen der WDR-Führungskräfte hat sich nun auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff eingeschaltet. Er kritisiert das Gehalt von Tom Buhrow. Die Vergütung der MDR-Intendantin hingegen hält er für angemessen.

 Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff.

Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat den WDR-Intendanten Tom Buhrow aufgefordert, sein Gehalt an die Bezüge des Bundespräsidenten anzupassen. "Die Führungskräfte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erhalten hohe Gehälter", sagte Haseloff der "Zeit" (Donnerstag). "Und es ist schon schwierig, zu vermitteln, warum Intendanten wie Herr Buhrow viel mehr verdienen müssen als der Bundespräsident." Gerade in Ostdeutschland leuchte das niemandem ein.

Weiter sagte Haseloff, dass er Buhrow bald zu einem Termin empfangen werde. "Und er möchte gerne eine Gebührenerhöhung haben. Da kann ich sagen: In der Bevölkerung stößt das gewiss auf wenig Gegenliebe. Und in den Parlamenten, die entscheiden, weiß man das." Die KEF, die Kommission, die den Finanzbedarf der Rundfunkanstalten ermittelt, habe festgestellt, dass das oberste Drittel der Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu viel Geld erhalte. "Die Intendanten könnten hier also Vorbild sein und etwas für die Demokratie tun", sagte Haseloff.

Die Intendantin des MDR, Karola Wille, bezeichnete Haseloff als vorbildhaft. "Die MDR-Intendantin verdient sehr viel weniger als viele andere Intendanten und macht ihre Arbeit hervorragend."

Buhrow hat in diesem Jahr den Vorsitz der ARD-Intendanten inne. Der Bundespräsident verdient nach Angaben der "Zeit" jährlich 214.000 Euro, Buhrow als WDR-Intendant etwa 391.000 Euro.

(mja/kna)
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