"Ich bin ein Star — Holt mich hier raus!" Der Wendler wird im Dschungelcamp geliebt und gehasst

Brisbane · Er ist der Teilnehmer der RTL-Sendung "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!", den die meisten Deutschen kennen: Michael Wendler, selbst ernannter König des Pop-Schlagers.

Dschungelcamp: Die besten Sprüche aus 2020 und den ehemaligen Staffeln
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Dschungelcamp: Die besten Sprüche aller Zeiten

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Foto: TVNOW/Stefan Menne

Er ist der Teilnehmer der RTL-Sendung "Ich bin ein Star — Holt mich hier raus!", den die meisten Deutschen kennen: Michael Wendler, selbst ernannter König des Pop-Schlagers.

Im Dschungelcamp erlebt der Sänger in den ersten Tagen eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Mal sind die anderen zehn Kandidaten stolz auf ihn, dass er die erste Dschungelprüfung so mannhaft über sich ergehen lässt. Dann wiederum lästern sie über den Wendler.

Zur rührendsten Szene mit dem 41-Jährigen kam es am Sonntag. Wie zwei Teenager liegen Jochen Bendel und der Wendler sich auf ihren Schlafbetten gegenüber, und der Moderator liefert eine Mischung ab aus einer Predigt und einer Schwärmerei. "Ich mag an dir total, dass du so sensibel bist, das liebe ich an dir", sagt er. Aber auch: "Ich bin angestoßen und erschrocken manchmal, wie du sein kannst."

Bendel meint, dass der Wendler wie eine Spielzeug-Action-Figur sei. "Der ist wirklich so ein Transformers-Typ; so ein kleines Auto, ganz stinknormal, dass durch die Gegend fährt — und ab und zu, wenn sein Ego durchbricht, baut der sich so auf. Ist aber nix dahinter", sagt er.

Michael Wendler und Larissa Marolt in der ersten Prüfung
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Michael Wendler und Larissa Marolt in der ersten Prüfung

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Für Bendel ist Wendler nicht der harte Typ, den er oft vorgibt zu sein. "Ich mag an dir total, dass du so sensibel bist, das liebe ich an dir", sagt er. "Du ziehst dir jeden Schuh an, weil du sensibel bist."

Anderen Kandidaten hingegen finden viele kritische Worte, so wie Mola Adebisi, der den Sänger einst für einen Auftritt in Köln gebucht hatte, und Melanie Müller. Als Wendler für ein paar Minuten weit abseits der Gruppe auf Toilette ist, ledert sie zum wiederholten Mal gegen ihn.

"Der ist respektlos", sagt die Leipzigerin ob eines Gesprächs, das vor Beginn der Sendung im Hotel stattgefunden haben soll. "Der soll hier nicht auf dicke Hose machen, denn wenn ich so ein Weltstar bin, muss ich auch nicht ins Dschungelcamp."

In Abwesenheit ihres Konkurrenten hat es den Anschein, als versuche sie, die anderen Prominenten gegen den Mann mit dem Cowboy-Hut aufzubringen. "Der zieht die Aufmerksamkeit auf sich und will noch bemitleidet werden, will noch ein Entschuldigung-Schreiben", sagt sie. "Der kriegt ein Entschuldigungs-Schreiben für seine Eltern, und dann soll er nach Hause gehen, diese Pissbirne." Die ganze Zeit müsse sie sich das "Gelaber" von ihm anhören.

Bei Mola Adebisi, Larissa Marolt und Gabby Rinne erhält sie Zustimmung für ihre Kritik, die anderen Kandidaten halten sich raus — und reagieren nicht auf das, was sie zu sagen hat. Auch der Wendler bekommt von der Lästerei nichts mit, ebensowenig von Müllers Gesangs-Parodie "Er liebt sich selber", die sie in Anlehnung an "Sie liebt den DJ" trällert.

"Ich war keinen Tag der Wendler"

Dabei hatte der Dinslakener eigentlich vor, sein Image aufzupolieren. "Ich habe mich verändert, und dies ist für mich eine Riesenchance zu zeigen, wie der 'neue Wendler' ist, und wie ich als Mensch bin", sagte er vor dem Einzug. Müller konfrontierte ihn aber bereits am Samstag mit ihrer Beobachtung, dass er für sie nicht "der Micha" sei, sondern immer den Wendler spiele. "Was redest du jetzt hier? Ich war keinen Tag der Wendler", entgegnete der Angegriffene.

Wie sehr die Kritik ihm zusetzt, und wie sehr Bendels Einschätzung über die Sensibilität des Mannes zutreffen kann, zeigen die Bilder von den Interviews, die im Laufe des Tages von RTL mit den Kandidaten geführt werden. "Was die Leute vergessen ist, dass ich auch nur ein Mensch bin", sagt er mit leiser Stimme. "Es gab Situationen, wo meine Frau nächtelang geweint hat, und das...", sagt er noch — und senkt seinen Kopf, um sein Gesicht hinter seinem Cowboy-Hut zu verstecken.

Allerdings wissen auch die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich nicht, ob der Musiker in Australien echte Gefühle zeigt, oder ob er einfach nur eine Figur darstellt, die das Zeug hat, am Ende der zwei Wochen langen Sendung Dschungel-König zu werden. "Beim ersten Mal habe ich einen kleinen Stich ins Herz bekommen, da hat er mir wirklich Leid getan", sagt Zietlow. "Beim zweiten Mal habe ich mir gedacht: Boah, die Sau, die hat geschauspielert."

(spol)
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