Klima-Debatte mit Aktivistin „Menschen können sich anpassen“ – Lanz irritiert mit Zweifel an Wissenschaft

Düsseldorf · Bei Markus Lanz wurde am Mittwoch über die Proteste der „Letzten Generation“ diskutiert. Der Moderator und die Aktivistin Carla Rochel lieferten sich in der Sendung einen Schlagabtausch. Für Lanz‘ Skepsis beim Thema Klimawandel gab es viel Kritik im Netz.

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Twitter-User empört über Lanz‘ Aussagen zur Klimakrise

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Foto: dpa/Markus Hertrich

Am Mittwochabend lud Markus Lanz vier Gäste zu sich in die Talkshow: seinen ZDF-Kollegen Elmar Theveßen, der sich aus Amerika zuschaltete, Grünen-Politiker Jürgen Trittin, die Journalistin Eva Quadbeck und die 20-jährige Klimaaktivistin Carla Rochel vom Aktionsbündnis „Letzte Generation“. Zunächst ging es in der Sendung um die Mid-Terms in den USA; als dann die Proteste der Aktivisten der „Letzten Generation“ Thema waren, wurde es stellenweise hitzig.

Vor allem Moderator Lanz empörte sich über die Methoden der Gruppe, etwa darüber, dass ein Monet-Gemälde Ende Oktober mit Kartoffelbrei beworfen wurde: „Das ist Kulturerbe der gesamten Menschheit, das ist ja nicht irgendwas“, sagte Lanz und betonte, wie sehr er diese Gemälde liebe. „Ich auch“, erwiderte Rochel. Doch all diese Kunst werde bedeutungslos sein und in den Fluten versinken, wenn nichts gegen die globale Erwärmung getan werde.

Letzten Generation:  Die aufsehenerregenden Proteste
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Die aufsehenerregenden Proteste der Letzten Generation

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Foto: dpa/Julius-Christian Schreiner

Die Diskussion zwischen den beiden mutete absurd an: Während Rochel immer wieder Katastrophen-Szenarien zum Klimawandel in den Raum warf, um die Daseinsberechtigung ihrer Gruppe zu rechtfertigen, kritisierte Lanz die Methoden der Gruppe und das Menschenbild der Aktivistin: „Sie sitzen hier mit 20, Sie müssten optimistisch sein.“ Die ganze Menschheitsgeschichte, so Lanz, sei eine Geschichte der Anpassung: „Uns als Spezies hat erfolgreich gemacht, dass wir uns angepasst haben.“ Darauf antwortete Rochel: „Wir können uns nicht an ein sich so schnell veränderndes Klima anpassen.“ Laut Wissenschaftlern steuere die Erde derzeit auf eine Erwärmung zwischen 2,5 und 4 Grad zu. „Vier Grad werden wir nicht mehr erleben, weil die Welt in Bürgerkriegen versinkt.“ An diesem Punkt unterbrach Lanz die Aktivistin: „Woher wissen Sie das so genau?“ „Das ist das, was die Wissenschaftler uns sagen“, erklärte Rochel. „Aber woher wissen denn die Wissenschaftler das?“, antwortete Lanz.

In den sozialen Medien trendete der Hashtag #Lanz am Donnerstag, tausende Menschen kommentierten zur Sendung, vor allem kritisch gegenüber dem Moderator und seinen Aussagen zum Klimawandel und der Wissenschaft. Auch Prominente, darunter der Cartoonist Ralph Ruthe, brachten sich in die Debatte ein. Seine und weitere Reaktionen sehen Sie hier.

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