Düsseldorf Marc Bators erster Sat.1-Auftritt

Düsseldorf · Der Ex-"Tagesschau"-Sprecher feierte bei der Nachrichtensendung um 19.55 Uhr Premiere.

Marc Bator trägt bei seiner Premiere ein dunkles Jacket, ein helles Hemd und eine fliederfarbene Krawatte – und man sieht ihn bei den Sat.1-Nachrichten, die er gestern zum ersten Mal moderierte, in voller Körpergröße. Nach acht Jahren auf dem Stuhl bei der ARD-"Tagesschau" hatte Bator genug und wollte zu einem Format, das etwas lockerer mit Nachrichten umgeht.

Bei Sat.1 hat er es gefunden. Während er bei seinem ehemaligen Arbeitgeber auf eine Gruß-Botschaft zum Abschied verzichten musste, durfte er zu Beginn ein paar Worte in eigener Sache sagen. "Wie Sie sehen: Ich bin der Neue – und ich freue mich sehr, Sie zu sehen." Der 40-Jährige darf während der 15-minütigen Sendung auch aufstehen und etwas lässiger Beiträge ankündigen. Es sind die beiden über die Frau, die in den Trümmern der Wäschefabrik in Bangladesch gefunden wurde, sowie der über die nachfolgende Sendung: Marc Bator darf, kann oder muss das Finale von "The Voice Kids" empfehlen. Es scheint ihm aber zu gefallen.

Zeitgleich konzentriert sich Susanne Daubner bei der "Tagesschau" gewohnt auf die Pflicht- Themen des Tages. Die Bücherverbrennung vor 80 Jahren in Berlin oder der weltweite Kreditkarten-Betrug sind Themen für das "Tagesschau"-Publikum, aber nicht für das jüngere der Sat.1-Nachrichten.

Marc Bator hat im Gegensatz zu seiner Zeit beim Öffentlich-Rechtlichen mehr Schwung in der Stimme, wertet mehr, als dass er nur die Beiträge vorliest. Er schafft es aber nicht, die Sendung seriöser zu gestalten. Die Animation eines kenternden Schiffes vor einem Unwetter (es geht um das Umfragetief der Piraten-Partei) ist schlecht gemacht, die Berichterstattung über den Eichenprozessionsspinner wirkt, als wolle man den Zuschauern Angst machen.

Im Vorfeld sagte Bator, dass er sich auf seine Aufgabe freue. "Wichtig ist das, was die Menschen bewegt: Das große Weltgeschehen und die kleinen Ereignisse im Alltag", erklärte er. "Diese relevanten Informationen – kompetent recherchiert und spannend aufbereitet – den Zuschauern zu liefern, ist unsere Aufgabe." Heute hat er die Chance, es ein wenig seriöser zu machen.

(RP)
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