Köln/Saarbrücken Malu Dreyer gegen Abschaffung der ARD

Köln/Saarbrücken · Die Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, Malu Dreyer (SPD), stellt sich gegen den Vorschlag zur Abschaffung der ARD als nationalem Sender. "Es gibt intelligentere Möglichkeiten, auch zu Einsparungen zu kommen", sagte Dreyer im Deutschlandfunk in Köln. An der Grundstruktur der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten solle man nicht rütteln. Sie sei sehr froh, in Deutschland einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu haben. Das sei auch die Meinung der meisten anderen Ministerpräsidenten.

Der sachsen-anhaltische Staatskanzlei-Chef Rainer Robra (CDU) hatte zuvor drastische Einschnitte im ARD-Angebot verlangt, um die Beiträge für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk stabil zu halten. Der für Medien zuständige CDU-Politiker schlug vor, allein das ZDF als "nationalen Player" zu betrachten und das Erste zu einem "Schaufenster der Regionen" umzubauen. Auch die "Tagesschau" wäre Robras Konzept zufolge "in dieser Form überflüssig". Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer bezeichnete die Vorschläge als "ungewöhnliche Positionierung". Robra sitzt auch im ZDF-Fernsehrat.

Die Ministerpräsidenten beraten heute und morgen bei ihrer Konferenz im Saarland unter anderem über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Dreyer sagte, es sei nichts Ungewöhnliches, dass es im Vorfeld solcher Konferenzen zu Positionierungen komme.

(epd)
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