Bublaths Abgang Maischberger vom TV-Eklat völlig überrascht

Hamburg (RPO). Was sich viele beim Zusehen schon gedacht hatten, hat Moderatorin Sandra Maischberger nun bestätigt: Sie wurde vom heftigen Streit zwischen Nina Hagen und Joachim Bublath komplett überrascht. Der Wissenschaftsjournalist hatte die Sendung nach unfeinen Angriffen der Ufo-gläubigen Skandalnudel empört verlassen.

Das schrille Leben der Nina Hagen
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Foto: DDP

"Ich dachte, wir machen kurz vor Mitternacht eine augenzwinkernde Diskussion über ein Thema, das man gar nicht so ernst nehmen kann, nämlich Ufos. Im Traum wäre mir nicht eingefallen, dass das zu persönlichen Auseinandersetzungen führen könnte", sagte Maischberger dem "Spiegel".

In der Sendung über "Ufos, Engel, Außerirdische" war Hagen, die glaubt, vor etwa 25 Jahren ein Ufo gesehen zu haben, mit dem promovierten Physiker Bublath aneinander geraten, der nicht an übernatürliche Phänomene glaubt. Hagen hatte sich von dem neben ihr sitzenden Wissenschaftler lächerlich gemacht gefühlt und sich von ihm weggesetzt, was sie mit den ihr eigenen raumgreifenden Gesten und lauten Kommentaren begleitet hatte. Als dann noch über die Existenz von Engeln diskutiert worden war, hatte Bublath die Sendung mit der Erklärung verlassen, er komme sich vor wie in einer Therapiestunde anstelle einer wissenschaftlichen Diskussion. Daraufhin war die 52-jährige Hagen in minutenlangen, lautstarken Jubel ausgebrochen und hatte Bublath als "Alien" (Außerirdischen) verunglimpft.

Maischberger, die den Abgang Bublaths während der Sendung mehrfach bedauert hatte, zeigte sich verwundert über dessen Reaktion. "Nina Hagen ist einer der wenigen Gäste, die dafür bekannt sind, heute noch unangepasst zu sein", erklärte sie. "Wenn man sich bereit erklärt, mit ihr eine Sendung zu machen, kann man nicht erwarten, dass es nicht unterhaltsam wird." Sie befürchte nun, dass sie in Zukunft weder von Bublath noch von Hagen mehr eine Zusage für eine Einladung bekommen werde. "Ich habe versucht zu vermitteln. Aber das ist mir misslungen."

Früher sei es häufiger vorgekommen, dass Talkgäste eine Sendung verlassen hätten, sagte Maischberger. "Eigentlich sind wir heute so zahm, dass man sich umso mehr wundert, wenn es doch mal passiert." Die Moderatorin bezeichnete es als "ein bisschen deprimierend", dass die Sendung so viel Aufmerksamkeit produziert habe. "Vielleicht sollte ich das nächste Mal Herrn Müntefering rauswerfen. Dann hätte ich die Presse, die ich mir bei unseren ernsten Sendungen wünschen würde."

Hagen war bereits vor zwei Jahren in einer "Maischberger"-Sendung persönlich ausfallend gegen einen weiteren Gast geworden: Damals hatte sie die ehemalige Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth als "dicke Frau" verunglimpft und sie als "blöde, blöde Kuh" tituliert, mit der sie "nie wieder reden" wolle. Ditfurth hatte zuvor gesagt, sie halte Hagen für "esoterisch ein bisschen durchgeknallt".

(ap)
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