DSDS-Kinder-Finale Luca Hänni ist der neue Superstar
Düsseldorf · Luca Hänni hat es geschafft. Er hat sich gegen seinen Konkurrenten Daniele Negroni durchgesetzt und ist Dieter Bohlens neuer Superstar. Im Finale gab es von Konkurrenzkampf keine Spur. Die beiden Teenies kuschelten um die Wette. Nur der eine ein wenig mehr als der andere.
Luca Hänni gewinnt DSDS 2012
"Unterschiedlicher könnten unsere Finalisten nicht sein. Und deshalb ist‘s heute auch so spannend", versuchte Moderator Marco Schreyl die Zuschauer auf ein atemberaubendes Finale vorzubereiten. Doch statt des vielumworbenen Kampfstils der Finalisten als "Terrorbolzen" gegen Sunnyboy wurde die Show nicht spannend, sondern kuschelig langweilig.
Die zwei Knaben, die Moderator Schreyl gerade einmal bis zur Schulter reichten, wirkten keineswegs wie "Superstars". Eher fand man sich in einem ohrenbetäubenden Kreisch-Wettbewerb des Publikums um den süßesten Jungen wieder — und damit fast schon in der neuen DSDS Kids-Staffel, die doch erst nächsten Samstag anlaufen soll. Dann wurde ein Kuschellied nach dem anderen aufgetischt — von Kampfhaltung und Konkurrenz keine Spur.
Superstar für ein Jahr
Schließlich setzte sich beim jugendlichen Kräftemessen der 17-jährige Luca Hänni im Finale gegen den 16-jährigen Daniele Negroni durch. Sunnyboy Luca wurde mit knappen 52,85 Prozent der Zuschauerstimmen zum Superstar 2012 gekürt. Und das, obwohl er gerade beim Siegersong stimmlich patzte. Der Auftritt war kaum nennenswert: flach, langweilig und ohne Charakter.
Die Jury schien das allerdings nicht zu bemerken und lobte den Schweizer über den grünen Klee. So wählten ihn die Zuschauer schließlich zum Sieger. Der Maurerlehrling konnte es nicht fassen, vergoss Tränen des Glücks und war ansonsten sprachlos. Gut, dass er seinen Siegersong "Don't think about me", der aus der Feder des Poptitanen Dieter Bohlens stammt, nur noch einmal im Playback wiederholen musste.
Jedenfalls können sich die Fans des neuen Bohlen-Schützlings darauf freuen, noch ein gutes Jahr etwas von ihrem "Superstar" zu haben. Dieser hatte sich nämlich schon vor der Entscheidung fest vorgenommen, erst nach einem Jahr in der Versenkung zu verschwinden: "Ich möchte Superstar werden, um wenigstens für ein Jahr noch für meine Fans da zu sein und ein Album aufzunehmen." Das zumindest sei dem "Bravo-Boy" — so der DSDS-Spitzname des Mädchenschwarms — gegönnt. Ihm winken jetzt ein Plattenvertrag und 500.000 Euro.
Tränen beim Zweitplazierten
Finalist Daniele Negroni nahm den Sieg seines Konkurrenten vorerst gelassen, kuschelte fleißig mit und klatschte brav zum Siegersong in die Hände. Doch dann konnte er seine Enttäuschung nicht mehr verbergen — und die beiden Jungs lagen sich weinend in den Armen. Kurz zuvor hatte es so ausgesehen, als ob der 16-Jährige mit seiner Reibeisenstimme das Siegertreppchen erklimmt. Nach dessen erstem Song sprang Juror Bruce Darnell auf und sang ein Lobeslied auf Daniele: "Überraschung, Überraschung, Überraschung. Du warst der perfekte DSDS-Kandidat. Perfekter Titel, perfekte Stimme, perfektes Tanzen."
Dann heizte das Jurymitglied das Publikum auf: "Daniele, Daniele, Daniele." Möglicherweise wurden Daniele die letzten Tage zum Verhängnis. Mitte der Woche ging eine Seite online, auf der Daniele von RTL schon als neuer "Superstar" gefeiert wurde. Eine technische Panne, wie der Sender erklärte. Für den "Terrorkrümel" war es damit schon so gut wie gelaufen. Ein Sieg des Teenies hätte RTL schließlich unglaubwürdig wirken lassen. Für ihn steht jetzt jedoch schon ein anderes Casting an, das wohl Spannung und Hochachtung im Straßenverkehr verspricht. Denn beiden Teenies spendiert der Autohersteller Opel den Führerschein und einen schicken Neuwagen.
Immerhin passte der von Bohlen komponierte Siegersong tatsächlich zu beiden Kandidaten. "Don't think about me" (Denk nicht an mich) — das könnte schneller passieren, als dem neuen Superstar auf Zeit lieb sein wird. Man kann Luca nur wünschen, das der Titel nicht prophetische Wirkung zeigt. Und schon nächste Woche beginnt dann auch wirklich bei DSDS das Kindercasting.
