Hitzigste Diskussion des Sommers „Layla“-Produzent Ikke Hüftgold äußert sich bei stern TV

Düsseldorf · Schon seit Wochen ist der Song an der Spitze der deutschen Single-Charts, jetzt wird er sogar ins Niederländische und Englische übersetzt. „Layla“ spaltet in diesem Sommer die Gemüter. Nun war Produzent Ikke Hüftgold zu Gast bei stern TV, wo er sich zum Erfolg und zu einem möglichen Song-Verbot äußerte.

 “Layla“-Produzent Ikke Hüftgold alias Matthias Distel war zu Gast bei stern TV und äußerte sich zur Seximus-Debatte.

“Layla“-Produzent Ikke Hüftgold alias Matthias Distel war zu Gast bei stern TV und äußerte sich zur Seximus-Debatte.

Foto: dpa/Thomas Frey

Es ist lange her, dass ein Song für derart Furore in Deutschland gesorgt hat, doch „Layla“ von DJ Robin und Schürze schafft es nicht nur an die Spitze der Charts, sondern auch im Aufreger-Ranking nach ganz oben. Der Grund: Der Refrain, der eine Debatte über Kostenpflichtiger Inhalt Sexismus in der Schlager-Branche entfacht hat. Für die Stadt Würzburg war der Fall schon früh klar. Auf künftigen städtischen Veranstaltungen darf der Song nicht mehr gespielt werden, hieß es in einer offiziellen Pressemitteilung. Auch die Veranstalter der Rheinkirmes in Düsseldorf und vom Oktoberfest in München zogen nach.

Doch sowohl für die beiden Interpreten, als für auch Produzent Ikke Hüftgold, der mit bürgerlichem Namen Matthias Distel heißt, ist die Reaktion auf ihren Song allerdings nur schwer nachvollziehbar. „Es war auch absolut nicht unsere Idee dahinter, absolut null. Es ist jetzt so, wie es ist, es gibt Leute, die sehen es so. Wir persönlich beleidigen damit niemand und deswegen ist das für uns völlig in Ordnung“, so Schürze in einem Interview bei stern TV. In der Sendung war nun auch Matthias Distel zu Gast und äußerte sich ebenfalls.

„Uns verwundert die komplette Debatte, da sie in unseren Augen zu einem komplett surrealen Zeitpunkt kommt“, beginnt Distel sein Statement. So habe man in den letzten Jahrzehnten „deutlich direktere Texte gehabt“. Dennoch wolle er die Debatte gerne führen und hoffe, dass mit dem Thema reflektiert umgegangen wird. Auch verstehe sich Distel alias Ikke Hüftgold mehr als „Satire-Musiker“.

Auf die Frage, ob er sich aufgrund früherer Songs, die wegen ihrer Texte als grenzwertig eingestuft wurden, aber kein Verbot nach sich zogen, ungerecht behandelt fühle, sagte er: „Nein, Ich fühle mich nicht ungerecht behandelt, ich hab gehofft es gibt ne lebhafte Diskussion [...]. Die Party-Schlager-Meute, so nenne ich sie mal, ist unfassbar liberal, wir halten die Arme für alle offen [...].“ Im Anschluss spielte er auf die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg an. „Die Leute haben jetzt auch einfach mal das Recht, selbst mal zu entscheiden, wie sie feiern können und wollen.“

Auch dass im zugehörigen Musikvideo ein Mann besagte „Layla“ verkörperte, sollte zeigen, dass es die Künstler mit dem Song nicht „bierernst“ meinten und „niemanden herabwürdigen“ wollten, erklärte Distel weiter. „Jeder kann abschalten, [...] jeder kann frei entscheiden. Wir reden hier mit ‚Layla‘ auch ein Stück weit um unsere Freiheit“, verteidigte er zum Schluss der Diskussion seinen Standpunkt.

(joko)
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