München Krumme Geschäfte

München · In "Unter Verdacht" müssen die Ermittler undurchsichtige Verstrickungen der Bundeswehr auflösen.

In ihrem vorletzten Fall muss sich Ermittlerin Eva Maria Prohacek mit Verstrickungen der Bundeswehr mit der Waffenindustrie auseinandersetzen - und mit einem Vater, dessen Sohn als Soldat bei einem Einsatz schwer verletzt wurde. Auch die aktuelle Folge der ZDF-Reihe "Unter Verdacht", mit dem Untertitel "Verschlusssache", hebt sich qualitativ einmal mehr erfreulich von vielen Krimiserien im deutschen Fernsehen ab. Hauptdarstellerin Senta Berger gibt die feinfühlige Ermittlerin, Ulrich Noethen überzeugt als verzweifelter Vater und Pazifist.

Max Wemmer (Ulrich Noethen) hat eine Deutschlandfahne verbrannt. Die Aktion hat der Beamte aus dem Münchner Sozialreferat gefilmt und ins Netz gestellt. Jetzt drohen ihm eine Anzeige wegen Verunglimpfung des Staates und Jobverlust. Noch bevor Kommissarin Prohacek den Fall übernehmen kann, grätscht ihr Chef und Gegenspieler Claus Reiter (Gerd Anthoff) rein. Der Choleriker brüllt im Vernehmungsraum Wemmer an, wie blöd der sein müsse, so etwas zu tun.

Wie immer versucht Prohacek, Mitmenschlichkeit ins System zu bringen. Wemmers Sohn Thorsten ist bei einer Übung mit einer Waffe schwer verletzt worden und liegt im Koma. Der Vater, der sich mit seinem Sohn wegen dessen Bundeswehrkarriere zerstritten hatte, ist verzweifelt. Er glaubt, die Bundeswehr will etwas vertuschen. Noethen lässt die Hilflosigkeit des Mannes spürbar werden. Er steht alleine gegen die Staatsgewalt. Seine ganze Hoffnung setzt er in Kommissarin Prohacek.

Als sich herausstellt, dass Thorsten Wemmer Psychopharmaka schluckte, sieht es schnell so aus, als habe er sich absichtlich anschießen lassen, um Selbstmord zu begehen. Diese Theorie lässt seinen Vater noch mehr verzweifeln. Der Kriegsdienstverweigerer ist überzeugt, dass sein Sohn "auf einem guten Weg" war - sprich: die Bundeswehr verlassen wollte.

"Unter Verdacht - Verschlusssache", ZDF, Sa., 20.15 Uhr

(dpa)
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