Krimi Kommissar Stubbe kommt zurück

Mainz · Im Fall „Tod auf der Insel“ bekommt es der Ermittler mit einer Frauenleiche und Partnerschaftsproblemen zu tun.

 Ein Leichenfund macht aus Kommissar Stubbe (Wolfgang Stumph) und Kriminaltechnikerin Marlene (Heike Trinker) wieder ein Ermittler-Duo.

Ein Leichenfund macht aus Kommissar Stubbe (Wolfgang Stumph) und Kriminaltechnikerin Marlene (Heike Trinker) wieder ein Ermittler-Duo.

Foto: ZDF

(kna) Mit bangem Blick verfolgt Stubbe (Wolfgang Stumph) die medizinischen Geräte. Er muss unters Messer, das Herz des 69-Jährigen macht Probleme. An seiner Seite ist nur seine Tochter (Stephanie Stumph), denn in der Beziehung mit Marlene (Heike Trinker) kriselt es. Für einen letzten Rettungsversuch folgt er ihr drei Monate später auf eine nordfriesische Insel, wo sie ihren Urlaub genießt. Doch die Erwartungen der erfolgreichen Kriminaltechnikerin und des Pensionärs an eine dauerhafte Beziehung sind zu unterschiedlich.

Als Stubbe bereits auf dem Rückweg zur Fähre ist, wird er von der aufgeregten Marlene zurückgerufen. Im kalten Wasser der herbstlichen Nordsee ist eine Leiche angeschwemmt worden. So beginnt nach einer mehrjährigen Pause das Wiedersehen mit dem beliebten Kommissar. Die Vorlage für „Stubbe – Tod auf der Insel“ lieferten Scarlett Kleint, Michael Vershinin und Alfred Rösler-Kleint. Regie führte Oliver Schmitz.

Stubbes Ehrgeiz ist schnell geweckt, den Mord an Petra Brodersen (Cornelia Dörr) aufzuklären. Zumal die Inselpolizisten Niklas Laab (Knud Riepen) und Jördis Meeske (Caroline Hanke) überfordert scheinen. Verstärkung erhalten sie aus Hamburg durch Kriminalkommissar Peer Voss (Jonas Hartmann).

Der Kreis der Verdächtigen ist überschaubar, nur wenige Touristen halten sich hier bei Herbststürmen und „Schietwetter“ auf. Im Hotel hat sich das Ehepaar Ritter (Nina Petri, Jörg Pose) einquartiert, das beim Kauf eines Hauses auf der Insel übers Ohr gehauen wurde und gegen die ehemalige Eigentümerin Petra Brodersen um die Folgekosten für die Renovierung prozessiert. Sie war für ein paar Tage auf die Insel gekommen, um ihren Vater zu beerdigen. Selbst Jördis Meeske hätte einen Grund, sich den Tod ihrer einst besten Freundin zu wünschen. Vor Jahren hatte sie ihr ihren reichen Hamburger Freund ausgespannt.

Über die Zusammenarbeit bei der Aufklärung des Verbrechens kommen sich Marlene und Stubbe wieder näher. Doch sie sind sich einig, dass dies nicht reicht, ihre Beziehung zu kitten. Sie wünscht sich einen aktiven, mit beiden Beinen im Leben stehenden Partner, was Stubbe nicht leisten kann und will. Obwohl er sich nach seinem alten Job sehnt und Probleme hat, die Stunden des Tages sinnvoll zu verbringen. Ihm gefallen eher ein gutes Essen und ein trautes Heim.

Nicht zuletzt ist er in einem Alter, in dem er sich kaum noch entscheidend ändern kann. Auch wenn er das will. Sie kann ihn nur so akzeptieren wie er ist, was ihr nicht leicht fällt. Sie war stets eine starke und vor allem unabhängige Frau, zurückstecken fällt ihr schwer. Seine gesundheitlichen Probleme, die für das Alter normal sind, hat Stubbe seiner Lebensgefährtin stets verschwiegen. Ob er will oder nicht – er muss sich mit ihnen arrangieren und akzeptieren, dass er kürzer treten muss. Auch sie muss dazu bereit sein, damit ihre Beziehung eine Zukunft haben kann.

Das Comeback von Wolfgang Stumph in seiner Paraderolle ist auch eine feinfühlige Beobachtung der Begierden und Beschwerden des Alters. Die Beziehungskrise und die Diskussionen der beiden Sturköpfe um die Lösung ihrer Probleme bilden das Grundgerüst des kurzweiligen Krimis, das künstlerisch und inhaltlich an die alten Folgen anknüpft. Stubbe is back! Auch Wolfgang Stumph kann die Rente anscheinend nicht genießen.

„Stubbe Tod auf der Insel“, ZDF, Sa., 20.15 Uhr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort