Krimi mit Peter Lohmeyer Mordlustiger Clown im Karneval

Köln · Sein vierter Fall führt Kommissar Jan Fabel (Peter Lohmeyer) nach Köln.

 Jan Fabel (Peter Lohmeyer, l.) ermittelt diesmal im Kölner Karneval. Das Buch zum Film stammt von Craig Russell, der hier im Hintergrund zu sehen ist.

Jan Fabel (Peter Lohmeyer, l.) ermittelt diesmal im Kölner Karneval. Das Buch zum Film stammt von Craig Russell, der hier im Hintergrund zu sehen ist.

Foto: dpa/Henning Kaiser

(dpa) Eine glitzernde Fee läuft durch dunkle Gassen. Sie ist angetrunken und ängstlich. Es ist Weiberfastnacht in Köln und sie auf dem Heimweg. Den Schlüssel zur Haustür hat die junge Frau schon in der Hand. Da spürt sie, wie sich jemand von hinten nähert und blickt in die grünen Augen eines hämisch lachenden Clowns. Annabelle überlebt den Karnevalsauftakt nicht – genau wie eine 30-Jährige im Jahr zuvor. Wenige Tage vorm neuerlichen Maskentreiben ermittelt Kommissar Jan Fabel erstmals außerhalb der vertrauten Hamburger Gefilde.

In „Carneval – Der Clown bringt den Tod“ verfolgt er aber noch eine andere Spur. Peter Lohmeyer gibt auch im vierten Fabel-Fall den introvertierten Kommissar, der seine traumatisierte Kollegin Maria Klee aus den Fängen des Verbrechens retten will. Lisa Maria Potthoff hat für ihren Auftritt als Klee trainiert und kämpft ohne Double. Die von ihr gespielte Polizistin sucht nach Vergeltung, nachdem der gewissenlose Mafiaboss Witrenko (Merab Ninidze) sie bei einem Polizeieinsatz kaltblütig niedergestochen hatte. Auch von Fabel lässt sie sich nicht stoppen. Der sucht tagsüber fieberhaft nach dem Grusel-Clown, um die Mordserie an Weiberfastnacht zu beenden, und folgt nachts der Spur von Maria – mit wachsender Sorge.

Regisseur Nicolai Rohde zeichnet in dem Film ein zwiespältiges Bild: hier Feierstimmung und ausgelassene Jecken, dort die dunkle Seite der Domstadt mit Prostitution, illegalen Boxkämpfen und Hinrichtungen in den kriminellen Clans. Fabel springt hin und her, überschreitet Grenzen und offenbart mit seinem Alleingang eine neue Seite von sich.

Für die Kölner Ermittler ist der Täter, der an Weiberfastnacht zuschlägt, ein Kannibale. Den bisherigen Opfern fehlte jeweils ein Stück Fleisch am Po. „Wir suchen einen menschenfressenden Frauenhasser, was er wegschneidet, hat exakt die Größe eines Steaks“, fasst der von der alljährlichen Maskerade genervte Oberkommissar Benni Scholz angewidert zusammen, der mit Fabel ermittelt.

Den Karnevalsauftakt im Nacken, stoßen die Ermittler auf Zeugen früherer Übergriffe. Das Ende der Fee hat eine Biene beobachtet – doch dem Mann im gelb-schwarz-gestreiften Kostüm hat das gruselige Erlebnis die Sprache verschlagen. Mit Hilfe von Zeichensprache können sich die Fahnder aber ein Bild machen. Und sie finden bald das erste Opfer des Clowns. Der Krimi ist unter anderem mit Potthoff und Lohmeyer brillant besetzt und bleibt durchweg spannend.

„Carneval – Der Clown bringt den Tod“, Das Erste, Sa., 20.15 Uhr

(dpa)
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