Tv-Tipp Klon-Kinder als Organspender

Vor etwas mehr als zwei Jahren im Kino, jetzt im Fernsehen: Die Film-Adaption des Romans "Alles, was wir geben mussten" vom in London lebenden gebürtigen Japaner Kazuo Ishiguro erzählt die Geschichte des Internats Hailsham im England der 60er und 70er Jahre. Die Kinder, die dort aufwachsen, sind Klone. Sie wurden gezüchtet, um einmal anderen, auf natürlichem Weg geborenen Menschen als Organspender zu dienen und so deren Lebenserwartung zu verlängern. Drei der mit ihrer Geburt todgeweihten Klon-Kinder stehen im Zentrum der Erzählung. Keiner von ihnen wird älter als Mitte 20.

Besonders ausführlich werden die Lebenslinien dieses Trios in der Jugend verfolgt: Kathy (Carey Mulligan), Ruth (Keira Knightley) und Tom (Andrew Garfield) sind in einem komplizierten Netz aus Liebe und Verrat fest miteinander verbunden. Eine Zeit lang sieht es so aus, als könnten zwei von ihnen ihrem vorbestimmten Schicksal entgehen. Die Frage, ob sie es schaffen, gibt dem Film über weite Strecken eine Krimi-Atmosphäre.

Die Handlung des Romans wurde für den Film etwas gekürzt. Doch der gleichzeitig von Nüchternheit und emotionalem Überschwang geprägte Ton des Autors wurde gut getroffen. Das Ensemble, zu dem auch Charlotte Rampling in einer kleinen Rolle gehört, ist brillant.

"Alles, was wir geben mussten", ProSieben, So., 20.15 Uhr

(RP)
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