Ermittlungen im Milieu Klamauk-"Tatort" über Rocker

Saarbrücken · Im zweiten Fall mit Devid Striesow geht es noch skurriler zu, als bei der Premiere in Saarbrücken. Der Kommissar ermittelt an diesem Sonntag in einem Fall aus dem Rockermilieu.

Tatort: "Eine Handvoll Paradies"
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Er schlängelt sich durch die Gruppe, bis er beim Chef, einem langhaarigen Typen namens "Mutti", angekommen ist. Dass er sich lächerlich machen könnte, kommt dem Kommissar entweder gar nicht in den Sinn, oder es ist ihm schlichtweg egal. Jedenfalls gelingt es dem neuen Ermittler mit seinen unkonventionellen Methoden, dem Mörder eines Rockers auf die Spur zu kommen.

Fall aus dem Rockermilieu

Für den zweiten Fall "Eine Handvoll Paradies" hat der Saarländische Rundfunk (SR) einen Fall aus dem Rockermilieu konzipiert. Das Drehbuch packt alles hinein: Drogen, Prostitution, Schießereien, Fehden und V-Männer. Der Fall: Auf einer Landstraße wird die Leiche von "Rüde" gefunden, Mitglied der "Dark Dogs". Schnell wird klar, dass er nicht mit seiner Harley verunglückt ist. Der Vorfall erinnert an den Tod eines Bandido in Bottrop im vergangenen Jahr. Neben seinem Motorrad fanden die Ermittler einen 49-Jährigen mit tödlichen Verletzungen.

In diesem "Tatort" gibt es mehrere Querverweise zu realen Vorfällen im Rockermilieu. Doch bleibt der Krimi an der Oberfläche. Die Rocker werden als Cowboys präsentiert, ihre Clubheime wirken wie Saloons. Das ist deutlich zu viel "Easy Rider", zu viel Biker-Mythos.

Stellbrink als skuriller Ermittler

Dass alles wie eine Komödie anmutet, liegt auch daran, dass Stellbrink den Fall als skuriller Ermittler konterkariert. Als ihn seine Kollegin vor einem Bandenkrieg warnt, entgegnet er: "Dann muss ich sie wohl in ihrer Hundehütte besuchen." Zwischendurch gibt sich der neue Ermittler auch philosophisch: "Zeige mir, mit wem du verkehrst, und ich sage dir, wer du bist. Und wenn ich weiß, wer du bist, weiß ich, warum du gestorben bist."

Doch es gibt auch diese eine grandiose Szene, als er nach einem Schlag auf den Kopf halluziniert und sich selbst als Rocker sieht. Darauf kann man sich freuen, alles andere ist eher albern.

"Tatort: Eine Handvoll Paradies", ARD, So., 20.15 Uhr

(RP/anch/csi/sgo)
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