ProSieben-Thriller "Faktor 8" Killer-Virus tötet in Sekundenschnelle

München · Das Horrorszenario ist eingetreten: Mitten in der Urlaubszeit ist in Thailand ein hochansteckender Virus mutiert, der sich nun über den Flugweg in aller Welt verbreitet. Die Angst vor der Pandemie ist groß und berechtigt. Binnen weniger Stunden sterben die Infizierten an der unkontrollierbaren Krankheit.

"Faktor 8" - Virenthriller auf ProSieben
10 Bilder

"Faktor 8" - Virenthriller auf ProSieben

10 Bilder

Im Schatten der Schweinegrippe packt der Event-Thriller "Faktor 8", den ProSieben am Montag (5. Oktober) um 20.15 Uhr ausstrahlt, ein hochaktuelles Thema an.

Während der Dreharbeiten konnten die Produzenten und Regisseur Rainer Matsutani ("Gangs") die realen Entwicklungen allerdings noch nicht erahnen. Sie hatten vielmehr die Spanische Grippe von 1918 sowie den explosionsartigen Ausbruch der Vogelgrippe im Winter 2003 im Hinterkopf, als sie ihren Thriller gemeinsam mit Drehbuchautor Benedikt Röskau ("Contergan") entwickelten. Das Szenario fußt somit auf authentischen Säulen.

Stark überzeichnet

Fürs Fernsehen wurden die Umstände allerdings stark überzeichnet und dramatisiert. Der dargestellte Thailand-Virus lässt den Infizierten nicht nur das Blut aus sämtlichen Poren ihres Körpers schießen, er ist auch absolut tödlich. Und das ausgerechnet im abgeschotteten Mikrokosmos eines Ferienfliegers.

Anne Hecker (Muriel Baumeister) ist mit ihrer Tochter Julia (Emilia Schüle) gerade auf dem Weg in die Heimat, als plötzlich ihre medizinischen Kenntnisse gefragt sind. Eine Frau klagt über Grippesymptome. Anne hält die Erkrankung zunächst für eine harmlose Erkältung. Doch das ist ein böser Irrtum. Nur wenige Minuten später ist die Frau verstorben und weitere Passagiere leiden unter ähnlichen Symptomen.

Maschine sprengen

An Bord der Air Germany bricht Panik aus. Und von den ratlosen Medizinern und Politikern am Boden ist keine Hilfe zu erwarten. Sie befürchten eine fatale Pandemie. Daher zwingen sie das Flugzeug zur Notlandung auf einem abseitigen Regionalflughafen und stellen es unter Quarantäne. In hektischen Sondersitzungen wird die Lage debattiert. Bis schließlich ein brutales Urteil gefällt wird: Sollte es den Ärzten nicht gelingen, einen wirksamen Impfstoff zu entwickeln, wird die Maschine - mit allen an Bord befindlichen Passagieren - gesprengt.

"Faktor 8" spielt dabei mit der Frage, ob in Notsituationen das Leben weniger Menschen geopfert werden darf, um das Überleben einer Nation zu sichern. Im Falle eines Terroranschlags wurde der Abschuss eines Flugzeugs vom Bundesverfassungsgericht ausdrücklich untersagt. Doch gilt das auch bei einer drohenden Pandemie?

Übertrieben panisch

Das Schreckensgebilde, das der Film aufbaut, erscheint unterdessen übertrieben panisch. Es entstand allerdings unter dem Eindruck eines wissenschaftlichen Vortrags über die Vogelgrippe, den Produzent Max Wiedemann gemeinsam mit seinem Kollegen Quirin Berg vor einigen Jahren besuchte: "Wir waren erstaunt, wie real ein Pandemie-Szenario tatsächlich ist. Dass ein Virus jederzeit und überall auftauchen kann, zeigt ja gerade die Schweinegrippe."

Im Film spielt Muriel Baumeister die zentrale Figur im Wettlauf gegen die Zeit. Zunächst versucht sie in ihrer Rolle, anderen Passagieren zu helfen. Dabei wird auch sie infiziert. Schließlich entdeckt sie jedoch ein Medikament, dass die Ausbreitung des Virus stoppen könnte.

Ein Film über starke Frauen

Auf der Erde versucht derweil eine von Gesine Cukrowski gespielte Virologin, die gewonnenen Erkenntnisse blitzschnell in einen Impfstoff zu verwandeln. "Faktor 8" ist somit auch ein Film über starke Frauen, die der bedrohlichen Lage mit lösungsorientierten Ansätzen begegnen. Die Männer, unter anderem gespielt von Max von Thun und Oliver Mommsen, verfallen wiederum bloß in Lethargie und Panik. Sie ergeben sich entweder ihrem Schicksal oder greifen unwirsch zur Waffe.

Auch wenn der Ausbruch einer globalen Virusinfektion durchaus realistisch ist, so spielt "Faktor 8" bei alldem dennoch ein wenig zu stark mit der Panik vor der Pandemie. Der Film bleibt daher, was er von Beginn an sein will: ein unterhaltsamer Event-Thriller fürs Abendprogramm.

(DDP/csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort