The Voice of Germany Kandidat Andreas, der Sieger des Abends

Düsseldorf · Andreas Kümmert sorgte bei einer weiteren Show "The Voice of Germany" für einen gelungenen Abschluss. Der Sänger überzeugte Zuschauer und Juroren gleichermaßen. Zuvor war es ein ungewohnt langatmiges Unterhaltungsprogramm.

 Traf mit "If You Don’t Know Me By Now" genau den richtigen Song: Kandidat Andreas.

Traf mit "If You Don’t Know Me By Now" genau den richtigen Song: Kandidat Andreas.

Foto: ProSieben

Vorab die Spielregeln des Abends: jedes Jurymitglied geht mit drei Talenten an den Start. Diese singen direkt hintereinander und werden anschließend von ihrem Coach bewertet. Die Coaches können für ihre Kandidaten mit 20, 30 oder 50 Prozent abstimmen. Diese Prozentzahl wird mit der des Zuschauervotings addiert. Somit wird direkt der Kandidat für die nächste Liveshow auserwählt. Ein etwas kompliziertes, aber laut Moderator Thore "faires Prinzip".

Die aktuelle Staffel scheint übrigens mit einem Liveticker via Twitter und Facebook, einem Stimmungsbarometer und dem "Connect Chat" mit den Kandidaten auf eine hohe Einbindung von "Social Media" zu setzen - ganz modern und interaktiv eben. Die Frage ist nur, ob dem Zuschauer bei so viel "abstimmen" und "chatten" während der Show noch ein entspanntes Zuschauen möglich ist.

Team Samu macht den Start

Denn gleich der erste Auftritt von Tesirée war ein voller Erfolg. Mit dem Hit "Wrecking Ball" von Skandalnudel Miley Cyrus hätte bei der zweifachen Mutter zunächst keiner gerechnet. Gefühlvoll und stimmungsgeladen vorgetragen, gab Tesirée dem Song allerdings ein ganz neues Gesicht — weit ab von dem nackt auf einer Kugel schwingenden Original. Gleich nach dem Auftritt gab es dann den Stimmungsbarometer-Check: 57 Prozent der Zuschauer, die Zeit zum Abstimmen fanden, gefiel der Auftritt besonders gut.

Als nächstes war Judith an der Reihe. Mit ihrer Performance zu "The Power Of Love" bewies sie erneut, dass die große Bühne ihr Zuhause ist. 78 Prozent räumte die Frau mit der rauchigen Stimme auf dem Stimmungsbarometer ab. Nilima rundete die Dreierrunde mit einer Akustikversion zu "Symphonie" ab. Nun war Coach Samu Haber an der Reihe, er vergab seine 50 Prozent an Kandidatin Judith. Diese schaffte es dann inklusive Zuschauervoting auf sagenhafte 123 Prozent und war zweifellos eine Runde weiter.

Team Boss Hoss setzt auf ihr Küken

Den Teamstart der Dreierrunde machte Kandidat David. Mit dem Song "When Loves Takes Over" brachte er Partystimmung in die Konzerthalle in Berlin. Mit "Seven Nation Army", einem Song, den bereits die beiden Jungs von The Boss Hoss gecovert hatten, ging Anina an den Start. Doch der heimliche Favorit war Debbie. Sie hingegen setzte auf eine ruhige Ballade und sang mit "Nobody Knows" ihre zarten 17 Jahre völlig in Vergessenheit.

Die Höchstprozentzahl im Team Boss Hoss bekam dann auch wenig überraschend das Team-Küken Debbie. Und auch die Zuschauer sahen sie als klare Siegerin der Runde — 98 Prozent sahnte sie insgesamt ab und füllte somit die Frauenquote der Liveshows weiter auf.

Team Nena rockt die Bühne

Nader legte einen Auftritt der anderen Art hin. Mit dem Rocktitel "Kashmir" und einer tiefen Stimme brachte er eine Mischung aus schauriger Stimmung und hartem Rockerfeeling in die Runde. Welten davon entfernt war der anschließende Auftritt von Laura. Mit dem ruhigen Song "Sunset" verzauberte sie die Zuschauer und erntete Standing Ovation. Tiana drehte den Spieß dann erneut um und rockte die Bühne mit "Bad" von Michael Jackson. Eine mutige Songwahl, die von Jurorin Nena mit vollen 50 Prozent belohnt wurden. Laura, die bei dem Stimmungsbarometer der Zuschauer am besten abschnitt, musste sich mit 20 Prozent zufrieden geben und hatte keine Chance zu Tiana aufzuholen — diese zieht nun als dritte in die Liveshows.

Team Max Herre hat ein Ass im Ärmel

Violeta stand nicht nur auf einem meterhohen Podest während ihres Auftritts, sie sang sich laut Thore auch "direkt in den Himmel". Mit "Strong" sang sie sich gefühlvoll in die Herzen der Zuschauer und auch in das von Coach Max. Für die nächste Ballade des Abends sorgte Katharina. "Meine Worte" war ihre Songauswahl und somit der zweite deutsche Titel des Abends. 49 Prozent war ihr Ergebnis des Onlinevotings.

Mit Andreas stand und fiel die Chance die bisher bestehende Frauenrunde der kommenden Liveshows aufzumischen. Mit "If You Don't Know Me By Now" hatte er genau den richtigen Song getroffen. Zuschauer, die nicht aufhören konnten zu applaudieren, Standing Ovation von der Jury und unfassbare 95 Prozent im Stimmungsbarometer waren sein Ergebnis. Eine wahnsinnige Stimme und ein wahnsinniger Auftritt von einem eigentlich so bescheidenen und schüchternen wirkenden Mann. Das Ass im Ärmel von Max Herre, das zur richtigen Zeit gespielt wurde. Keine Frage, 50 Prozent für Andreas, die von den Zuschauern noch auf 135 Prozent aufgestockt wurden.

Fazit: So schnitt der TV-Abend ab

Mit einem wahrlich großen Blick auf Online-Abstimmungen und Stimmungsbarometern war der digitale Anteil der Show unnötig hoch. Auch die Entscheidungen der Coaches dauerten länger als gewohnt und die häufigen Aufrufe an die Zuschauer für ihre Kandidaten abzustimmen waren zäh. So wurde der TV-Abend spätestens nach der Hälfte ein langatmiges Fernsehprogramm. Alle, die jedoch vorher nicht ausgeschaltet hatten, wurden mit dem Auftritt von Andreas belohnt. Ein gelungener Abschluss der Show.

(RPO)
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