"Donna Roma" Jutta Speidel jagt Verbrecher

Düsseldorf (RP). Die 52-Jährige Jutta Speidel spielt eine Berliner Profilerin, die ihren italienischen Kollegen hilft, einen Serienmörder zu fassen. Der Düsseldorfer Kriminalhauptkommissar Stephan Harbort hat das Autorenteam der Reihe "Donna Roma" beraten.

 Auf der Spur von Mördern: Kommissarin Friederike Heise (Jutta Speidel, l.) und ihr italienischer Kollege Commissario Marcello Pascarella (Luca Barbareschi, r.) durchforsten den Stadtplan von Rom.

Auf der Spur von Mördern: Kommissarin Friederike Heise (Jutta Speidel, l.) und ihr italienischer Kollege Commissario Marcello Pascarella (Luca Barbareschi, r.) durchforsten den Stadtplan von Rom.

Foto: ZDF/Aki Pfeiffer

Nur ein Gemälde lässt der Serienmörder zurück an diesem tristen Ort, an dem er sein Opfer gemeuchelt hat. Es ist die 1:1-Kopie eines berühmten Bildes von Caravaggio, dem italienischen Maler, nur das Gesicht auf dem Bild ist anders. Es ist die angstverzerrte Fratze des Opfers kurz vor seinem Tod. Als ein zweiter Toter in Rom auftaucht, ermordet nach demselben Muster, reist Profilerin Friederike Heise (Jutta Speidel) in die italienische Hauptstadt, um ihren italienischen Kollegen zu helfen. So der Plot von "Tödliche Kunst", Folge eins der vierteiligen Serie "Donna Roma".

Als Berater im Hintergrund hat bei allen vier Teilen Stephan Harbort, Düsseldorfer Kriminalhauptkommissar und "Serienmörder-Experte", die Fäden gezogen. Er hat dafür gesorgt, "dass die Handlungen, Persönlichkeitsstrukturen und Tatsituationen logisch sind und die Motive schlüssig".

Bemerkt man diese Momente? Manchmal. Etwa wenn Friederike Heise Sätze sagt, wie: "Es kommt dem Täter auf Machtausübung an", dann weiß man, hier hat Harbort eingeflüstert. Der Kriminalhauptkommissar hat ein Buch geschrieben über Serienmörder, er hat mit über 50 Killern Interviews geführt, er kennt sich aus in dem Metier. Unmittelbar mit den Schauspielern hat der Profiler indes nicht gesprochen. Stattdessen stand er im engen Austausch mit den Produzenten und hat diesen gesagt, was logisch ist und was nicht.

Doch passt das zusammen? Jutta Speidel als Kriminologin auf der Jagd nach einem Serienmörder? "Jutta Speidel ist eine gute Schauspielerin, die wird das schon hinkriegen", sagt der 42-jährige Vater von zwei Kindern.

Und richtig: Fachlich korrekt ermittelt Friederike Heise, sie sagt das Richtige, sie macht das Richtige, sie ist glaubhaft.

Speidel selbst beschreibt ihre Rolle so: "Friederike besitzt eine gewisse Grundnaivität. Sie hat ausgeprägte Sinne, denkt sehr analytisch, hört und sieht genau hin." Stimmt auch. Und dennoch: Das Speidel-Konterfei, das über Jahre polierte Familienserien-Image, es ist ihr unmöglich, dies abzulegen - und so umschwebt "Tödliche Kunst" trotz der dunklen Geschichte stets das leichte Flair einer Raffaello-Werbung. Das ZDF drückt sich so aus: "Donna Roma verbindet harte Kriminalfälle mit der Leichtigkeit der Beziehungskomödie."

Stephan Harbort sieht darin kein Problem: "Das ist ja keine Kriminal-Dokumentation", sagt er, man dürfe nicht alles beinhart ernst nehmen, natürlich enthalte die Serie "Elemente der leichten Komödie".

Schade, dass die Geschichte noch dazu kaum ein italienisches Klischee auslässt: Da ist der machohafte Nachwuchspolizist, da ist Kommissar Marcello Pascarella (Luca Barbareschi), der bei seiner Mutter wohnt, und dann ist da noch daheim Friederike Heises untreuer Ehemann (Huub Stapel). Unterhaltsam ist "Donna Roma" dennoch, man könnte sagen: ein Psychothriller für die ganze Familie.

Donna Roma: Tödliche Kunst, ZDF, 20.15 Uhr

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