Dokumentation Jüdische Schule im Dritten Reich

Berlin 1935. Unter großen persönlichen Risiken gelingt es der Lehrerin Leonore Goldschmidt, mitten in Nazi-Deutschland eine jüdische Schule zu gründen. Sie findet ein Schlupfloch in den nationalsozialistischen Schulgesetzen und widersteht allen Repressalien durch die SA.

Für viele jüdische Kinder Berlins wird die Goldschmidt-Schule zum letzten Zufluchtsort vor dem wachsenden Rassismus. Auf dem Lehrplan steht vor allem Englisch – als Voraussetzung für ein Leben im Exil. Nach der Pogromnacht 1938 eskaliert die Lage der Juden in Deutschland: Viele Goldschmidt-Schüler fliehen mit ihren Familien. Im September 1939 muss Leonore Goldschmidt die Schule schließen. Sie geht ins Exil nach England.

"Goldschmidts Kinder – Überleben in Hitlers Schatten" erzählt die bislang weitgehend unbekannte Geschichte einer mutigen und listigen Frau, die für viele jüdische Kinder Berlins zum Schutzengel wurde. Die Dokumentation zeigt, wie Rassismus und Antisemitismus in die Gesellschaft einsickerten und die jüdischen Kinder peinigten: Überlebende Schüler berichten, wie sehr sie unter Ausgrenzung und Drangsalierungen litten. Aus allen aber spricht tiefe Dankbarkeit für eine Frau, die eine "Oase inmitten der Hölle" schuf und "ihre" Kinder vorbereitete auf ein neues Leben im Exil. RP

"Goldschmidts Kinder", Das Erste, 23.30 Uhr

(RP)
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